ernüchternd realistisch

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miian Avatar

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Aus einer Distanz von 30 Jahren wird aus Victors Perspektive erzählt, was nach dem Sprung von Mathieu geschehen ist.
Für mich geschieht vieles in dieser Geschichte zu schnell. Menschen, welche kaum ein Wort miteinander gewechselt haben, werden innerhalb weniger Begegnungen zu engen Freunden und lassen den Kontakt genauso schnell wieder absterben. Einige diese Szenen wirken auf mich überhastet, sodass rein das oberflächliche Geschehen dargestellt wird. Leider erhält man keinen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt anderer Personen und auch jene von Victor ist sehr flach. Handelt es sich um ein stilistisches Mittel, um den tief sitzenden und nicht verarbeiteten Schock von Victor darzustellen oder war es dem Autor einfach nicht wichtig?
Im Großen und Ganzen ein trotz vorangegangener Kritik eine gut zu lesende Lektüre, welche auf ernüchternd realistische Weise zeigt wie viel sich für einige wenige, und wie wenig sich für alle anderen tatsächlich nach einer Verzweiflungstat wie Mathieus ändert.