Pariser Melancholie

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xmalwina Avatar

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Victor ist 19 Jahre alt und studiert in Paris. Das Leben in der Provinz, aus der er kommt, hat er hinter sich gelassen - auch seine Eltern, dem seine Gedankenwelt stets zu hoch erschien, und das stets unterkühlte Verhältnis zu seinem einzigen Bruder. An der Universität in Paris ist er für seine Kommilitonen unsichtbar - bis zu dem Tag, an dem der Selbstmord von Mathieu nicht nur seine Welt für immer verändert.

„Ein Winter in Paris“ ist kein dickes Buch. Innerhalb weniger Stunden sind die kaum 200 Seiten ausgelesen und doch begleitet man Victor in ihm durch 30 Jahre seines Lebens, vor allem aber durch die 6 Monate, die auf den Tod von Mathieu folgen. Der Roman transportiert weniger Inhalte denn Stimmungen, allen voran eine tieftraurige Melancholie, die sich durch das ganze Buch hinwegzieht. Man weiß nicht, wer der traurigste der Charaktere ist - und doch blieben sie mir, und das ist wahrscheinlich meine größte Kritik, an vielen Stellen fremd. Die Grundstimmung erinnerte mich oft an mein Lieblingsbuch, den „Fänger im Roggen“, jedoch ohne die beklemmende Intensität, die Holden Caulfield in einem auslösen konnte.

Eine Empfehlung für Fans melancholischer französischer Literatur und der Tristesse der Jugend - für mich in diesem Genre aber nicht das beste.