Im Untergrund von London

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elke17 Avatar

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Wenn man Urban-Fantasy mag und London die Lieblingsstadt ist, kommt man an der Peter Grant-Reihe des britischen Autors Ben Aaronovitch nicht vorbei. Nach "Die Flüsse von London" und "Schwarzer Mond über Soho" ist "Ein Wispern unter Baker Street" der dritte Band mit dem Constable und Zauberlehrling Peter Grant. Und da laut Klappentext ein Großteil der Handlung in dem Tunnelgewirr der "Tube" spielt, war ich schon sehr gespannt darauf, was der Autor sich diesmal hat einfallen lassen.

Die Leseprobe beginnt damit, dass Peter Grant, der Constable mit der besonderen Begabung für Magie und Übernatürliches, von Abigail, der Nachbarstochter seiner Mutter, gebeten wird, ein Gespenst in Augenschein zu nehmen, das sie entdeckt hat. Zu diesem Einsatz nimmt er Lesley May, Constable zur Probe mit und gemeinsam mit Abigail fahren sie zu den Gleisen hinter dem Schulgelände, die in einen Tunnel münden, denn dort soll laut dem Mädchen der Geist bereits mehrmals aufgetaucht sein. Peter spürt dessen Anwesenheit – Vestigium -, Lesley führt einen Lichtzauber aus – Werlicht – und ein junger Sprayer, Macky, erscheint an der Tunnelwand und wird kurz darauf von einem Geisterzug überfahren.

Am Abend treffen sich Peter und Lesley bei ihrem Vorgesetzten und Lehrmeister DCI Thomas Nightingale zum Dinner. Dieser eröffnet Peter, dass er am kommenden Tag eine Fahrt nach Henley-on-Thames unternehmen soll, um sich dort nach "Little Crocodiles" umzuschauen, Studenten, die illegal in Magie unterrichtet werden und diese oft negativ einsetzen. Diesen Tipp hat er von Professor Postmartin bekommen.

Aber daraus wird nichts, denn DI Stephanopoulos ruft Peter mitten in der Nacht zu einem Einsatz zur U-Bahn Station Baker Street, denn dort wurde eine männliche Leiche mit ungeklärter Identität gefunden. Peter spürt, dass etwas faul ist, kann es aber auch nicht präzisieren und schaut sich am Fundort in dem Tunnel um, in den eine Blutspur hineinführt. Er findet die Lache und spürt dort ein starkes Vestigium, und als er genauer hinschaut, fällt ihm eine Tonscherbe auf.

Wie gewohnt entwickelt Aaronovitch eine spannende und gleichwohl mysteriöse Geschichte, die sich diesmal wohl hauptsächlich im Londoner Underground abspielt. Was ich an seiner Erzählweise ganz besonders schätze, sind die immer wieder eingeflochtenen ironischen Kommentare, die sein Erzähler und Protagonist Peter Grant abgibt. Dazu kommt die detaillierte Beschreibung der Londoner Handlungsorte aus der Sicht dieses hellsichtigen Magiers, die immer wieder für nicht vorhersehbare Überraschungen sorgen. Und natürlich freue ich mich auch, alte Bekannte wie Molly, Lesley und Thomas wiederzulesen.

Gespannt bin ich, welche Überraschungen der Autor diesmal noch für Peter im Ärmel hat und würde mich deshalb sehr freuen, wenn ich den dritten Band der Reihe vorablesen dürfte!