Wütende Frauen eines bestimmten Alters

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justm. Avatar

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Eliza ist 50, verheiratet, Mutter von drei Kindern. Und in den Wechseljahren.

Und das macht im Grunde schon das gesamte Buch aus. Ist doch die Geschichte aus der Ich-Perspektive, aus Sicht von Eliza, geschrieben. Und die hat nun mal vor allem mit den Beschwerden, die die Wechseljahre mit sich bringen, zu kämpfen. Da wird kein noch so unschönes Detail ausgespart.

Das ist ja auch gut so, aber gleichzeitig dann doch eher auf eine Zielgruppe ausgerichtet, die gleiches entweder gerade durchmacht oder schon durchgemacht hat.
Alle anderen Leser*innen erfahren so zwar das ein oder andere zum Thema, könnten aber Schwierigkeiten damit haben einen wirklichen Zugang zur Protagonistin zu finden. Zumindest mir ging es so. Zumal ich das Gefühl hatte, als würde Elizas gesamtes Leben nur von diesem Thema beherrscht werden.

Auch der von der Autorin eingesetzte Humor zündet nicht an allen Stellen, ist er doch oftmals themenbezogen und damit ähnlich zielgruppen-gebunden.

Ich für meinen Teil fand die Geschichte zu lang für die Tatsache, daß eigentlich nur sehr wenig passiert. Vor allem der letzte Teil mit dem, na sagen wir, "roadtrip" war langatmig und hätte gerne knapper ausfallen dürfen, dafür aber die letztendliche Selbsterkenntnis Elizas früher oder ausführlicher.

Dazu kommt, daß Autorin Georgie Hall mit ihrer Schreibweise, nämlich dem ständigen Hin- und Herspringen zwischen Themen, sowie Ausflügen in die Vergangenheit, nicht gerade für einen guten Lesefluß sorgte.
Diese ständigen Sprünge waren allemal gut, um innerhalb eines Kapitels Pause zu machen.

Alles in allem kann ich aufgrund des fehlenden Leseflusses, der Thematik, vor allem aber der Langatmigkeit nur 2,5 Sterne geben.