Drei Frauen gehen ihren Weg

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kaffeeelse Avatar

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Bei diesem Buch von Maria Duenas handelt es sich um die Geschichte einer spanischen Einwandererfamilie in New York. Die Familie Arenas wird im New York des Jahres 1936 von unvorhergesehenen Ereignissen überrollt. Der Vater Emilio Arenas stirbt überraschend bei einem Unglück im Hafen. Die gerade erst im Januar 1936 in New York angekommene restliche Familie ist komplett mit der jetzigen Situation überfordert, der englischen Sprache kaum mächtig, sind die Mutter Remedios Arenas und deren Töchter Victoria, Mona und Luz mit einer recht ausweglosen Lage konfrontiert. Die aus ärmlichen Verhältnissen aus Málaga in Südspanien stammende Familie ist recht mittellos und sieht sich jetzt einem gewissen Schuldenberg ausgeliefert, den der Vater auch aus deren Überfahrtskosten nach Amerika aufgebaut hat, durch den Tod der Mutter von Remedios und den darauffolgenden Rauswurf aus der Wohnung in Málaga bedingt. Die durch den Schuldenberg und die Sprachbarriere negative Lage der Familie bietet kaum Hoffnung, eigentlich wollen alle drei nur schnell zurück nach Spanien. Der Unfalltod des Vaters könnte allerdings gewisse Entschädigungszahlungen ermöglichen, eine resolute Nonne und ein windiger Anwalt tauchen auf und wecken Erwartungen, das Restaurant des Vaters hatte auch schon bessere Zeiten gesehen und die anderen Jobs der Töchter spülen nicht viel Geld in die Haushaltskasse. Doch die Schulden müssen bezahlt werden.


Und so baut sich eine doch recht spannungsvolle Geschichte mit vielen Wendungen auf. Das wäre das Positive an diesem Buch, ein wirklich recht großer Sog, recht informative Einblicke in das Leben der spanischen Einwanderer im New York des Jahres 1936, und eine recht abwechslungsreiche Geschichte. Die negativen Seiten des Buches beinhalten für mich die Charakterdarstellungen der drei jungen Frauen, erst kennzeichnet sie eine Dickköpfigkeit und Halsstarrigkeit, dann sind sie wieder gefühlüberfrachtet und temperamentvoll, dann wieder überbordend naiv und leichtgläubig, dann mutieren sie fast schon zu kämpferischen und starken Charakteren. Wenn man bedenkt aus welcher Zeit und welcher Gegend diese Frauen entstammen sollen, klingt das für mich nicht schlüssig. Auch der Umgang der drei jungen Frauen mit ihrem männlichen Umfeld ist für mich nicht immer schlüssig, einerseits sind sie die naiven Dummchen, andererseits laszive Gestalten. Ja was denn nun? Ich empfand das alles als zu seifig. Ein Charakter kann ja eine Wandlung im Laufe einer Geschichte mitmachen, aber für meine Begriffe erklärt nichts in der Handlung diese Veränderung. Also schlussfolgernd kann ich sagen, "Eine eigene Zukunft" ist ein Roman mit einem hohen Unterhaltungsfaktor, allerdings sollte man sich nicht so viele Gedanken über die Schlüssigkeit der Charaktere machen.