Drei Frauen auf dem Floß der Immigration durch New York

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sonja steckbauer Avatar

Von

"Die Töchter des Capitán" (so der spanische Titel) Victoria, Mona und Luz Arenas stehen nach dem Tod ihres Vaters vor der schwierigen Herausforderung, als spanische Immigrantinnen im New York der 30er Jahre ihr eigenes Überleben zu sichern. Von ihrem Vater haben sie ein Restaurant geerbt, beherrschen aber die Sprache des Landes noch nicht gut genug, um sich wirklich in dieser fremden Welt ohne ihn zurecht zu finden. Jedoch haben sie auch seinen Einfallsreichtum und seinen Überlebenswillen geerbt, und werden nach einigen Anläufen jede auf ihre eigene Art ihr Leben neu gestalten lernen. Dabei ergeht es ihnen ähnlich wie abertausenden MigrantInnen in dieser Stadt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die „„letzten Endes […] alle auf demselben Floß [saßen] und trieben bei Wind und Wetter durch die unendlichen Weiten New Yorks“ (S. 493).
Am Beispiel dieser Familie wird das äußerst schwierige, wenn auch unterschiedliche Leben der spanischen Migranten aufgezeigt. Es ist eine Liebesgeschichte der drei Frauen, eine Stadtgeschichte über New York und eine historische Geschichte der Migration in die USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Roman ist ein Page-Turner, den man ungern zur Seite legt, wenn auch der Roman gegen Ende seine Längen hat. Ein kurzer Epilog umreißt das weitere Leben der drei Schwestern und nimmt damit nicht nur ihnen sondern vor allem den LeserInnen jeglichen Raum für Phantasien.