Ein emotionaler Kampf um die Zukunft

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pugatastic Avatar

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Emilio Arenas ist wohl kein Mann, den ich gerne an meiner Seite wissen wollen würde. Alles andere als ein Familienvater, der nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt und Frau und Kinder begrüßt, zieht er hinaus um die Welt, um seinen Durst nach Abenteuern zu stillen. Doch als er schließlich in Amerika ankommt und dort ein Restaurant eröffnet, kommt alles anders als erwartet. Denn kaum hat er seine drei Töchter und seine Frau zu sich geholt, wird er Opfer eines tragischen Unfalls - und die Familie steht damit nicht nur von einem Scherbenhaufen, sondern wird auch in weitere, tragische Dramen verwickelt.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, denn ich habe dieses Buch durch und durch geliebt. Duenas Schreibstil ist absolut großartig und hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Sie verzichtet auf viele, unsinnige Dialoge, sondern setzt stattdessen auf verträumte Beschreibungen von Umgebung und Gedanken.
Auch ihre Charaktere sind mir gleich ans Herz gewachsen. Jeder trägt irgendwo zur Geschichte bei und ist nicht bloß nettes Beiwerk, um die Geschichte voranzutreiben und - was mir extrem gut gefallen hat - jeder hat seinen eigenen Hintergrund, der oftmals sehr intensiv beleuchtet wird. So ist da beispielsweise die rebellische Nonne, die in einem Bordell aufwuchs und sich schließlich dazu empor schwang, gegen schmierige Anwaltstypen wie Mazza zu kämpfen. Viele Autoren hätten sie wahrscheinlich nur kurz vorgestellt, Duenas hingegen nimmt sich die Zeit, um ihr eine wirkliche Identität zu geben.
Auch die drei Schwestern habe ich unheimlich ins Herz geschlossen. Sie alle sind so verschieden, alle kämpfen mit ihren eigenen Dämonen - und doch halten sie zusammen, wenn es darauf ankommt. Eine wundervolle Familie, die ich gerne kennengelernt hätte, hätte sie es denn wirklich gegeben.

Zum Ende hin wurde es mir allerdings fast schon ein wenig zu dramatisch. Irgendwie passiert auf den letzten 200 Seiten vieles Schlag auf Schlag, hier ein tragischer Rückschlag, da ein trauriger Moment. Zwar hat all das auf ein sehr spannendes Ende hin hingearbeitet, aber ab und an war es doch ein wenig too much.

Trotzdem tut das dem Roman keinen Abbruch, weshalb ich ihn guten Gewissens absolut empfehlen kann!