Gemeinsam stark in der Fremde

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miss marple 64 Avatar

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Plötzlich allein stehen die drei Schwestern mit dem Restaurant der Eltern, als der Vater im New Yorker Hafen von einer herunterfallenden Kiste erschlagen wird. Hatte er doch den Traum aller Einwanderer des 20. Jahrhunderts geträumt, seine andalusische Heimat zu verlassen und etwas Eigenes in Amerika aufzubauen, bleibt es jetzt an seinen Töchtern, diesen Traum zu verwirklichen. Der Weg zum eigenen Glück ist beschwerlich. Obwohl sie eigentlich nichts lieber möchten, als wieder nach Spanien zurückzukehren, richten sie sich mit ihrer Mutter in New York ein. Das Restaurant des Vaters in einen Nachtclub zu verwandeln, wird ein Projekt, bei dem sie auf viel Widerstand stoßen.
Die Autorin nimmt den Leser mit in die spanischen Hochburgen Manhattans, wo die Einwanderer über Jahrzehnte eigene Enklaven schufen, in denen sie die Kultur und das Leben der alten Heimat weiterleben lassen. So werden wir als Leser Zeuge, der beschwerlichen Anfänge in einem neuen Land, dessen Sprache viele der Figuren gar nicht verstehen, aber trotzdem darauf hoffen, ihren Traum von Unabhängigkeit erfüllt zu bekommen. Es ist eine Geschichte der Enttäuschungen, der Ängste, des harten Lebens, aber auch der Liebe und Zuversicht, es schaffen zu können, wenn man nur will. Das zeigen die drei Schwestern sehr deutlich, rücken sie doch zusammen, um ihre eigenen Träume wahrwerden zu lassen.
Leider gelingt es der Autorin nicht immer, für den Leser den roten Faden zu halten, da sie sich zu oft in Einzelheiten verstrickt. Auch die Unmenge von handelnden Personen erschwert es, der eigentlichen Geschichte der drei Schwestern zu folgen. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Auf der anderen Seite zeichnet sie ein wirklich authentisches Bild des Lebens der Einwanderer in den USA, von deren Träumen und Wünschen an ein neues Leben. Ein Buch von großer Aktualität.