In der Fremde

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daphne1962 Avatar

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Es war schon ein tragischer Tod, den Emilio Arenas im
Hafen von New York im Jahr 1936 ereilte. Dabei war er nicht
mal Hafenarbeiter dort. Kaum war seine Ehefrau Remidios
mit ihren 3 hübschen, aber lebhaften und streitsüchtigen
Töchtern Mona, Viktoria und Luz in New York angekommen,
da schlug das Schicksal erbarmungslos zu und sie befanden
sich in einer prekären und aussichtslosen Lage wieder.
Lediglich ein schlecht laufendes Lokal hatte er ihnen
hinterlassen, welches in einer Gegend von
lateinamerikanischen Einwanderern liegt. Mangelnde
Sprachkenntnisse, Orientierungslosigkeit und Unerfahrenheit
lässt die Frauen schier verzweifeln.

Um jeden Preis wollen sie wieder zurück in ihre andalusische
Heimat. Da kommt das Angebot der Firma, die den Unfall
verschuldet hat gerade Recht. Durch die Hilfsbereitschaft
einiger Nachbarn lernen sie die Nonne Dona Maxi kennen,
die bereit ist für deren Recht nach einer angemessenen
Entschädigung zu kämpfen. Dafür werden sie einen hohen
Preis zahlen, ein steiniger Weg liegt noch vor ihnen. Zunächst
aber wollen sie, angesichts der langen Prozedur ihren Träumen
nachgehen. Geld muss in die Kasse kommen. Unermüdlich
planen und schuften sie, aber immer im Augenschein der
strengen Mutter Remedios, die alles versucht zu unterbinden,
was die Töchter auf einen unrechten Weg bringen könnten.
Sie hat nicht mit dem Ideenreichtum und den guten Kontakten
ihrer zähen Töchter gerechnet. Mona ist fest entschlossen, das
schlecht laufende Lokal in einen Nachtclub zu verwandeln.

Der Schreibstil war anfangs etwas schwerfällig, aber war man
erst einmal eingetaucht in dieser Familiengeschichte, da konnte
man das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Zahlreiche
Personen streifen das Leben der 4 Frauen, aber sämtliche
Personen, die eine tragende Rolle spielen, wurden von der
Autorin so gut gezeichnet, das man sich als Leser ein sehr
gutes Bild machen kann. Auch diejenigen, die nur an Oberfläche
schwammen. Das südländische Temperament, was manchen
Verehrer um den Verstand brachte, konnte man sich bildlich
gut vorstellen.

In Spanien war das Buch ein Bestseller. Lediglich das Cover
finde ist für meinen Geschmack zu blass gehalten. Es verleitet
dazu es zu übersehen. Die Autorin hat dennoch eindrucksvoll
das Leben einer Emigranten Familie in einem völlig fremden Land
vermittelt, die schier ums Überleben kämpften und ständig vor
neuen Herausforderungen standen. Solches Geschichten haben
mich schon immer fasziniert.