Kämpferische Schwestern

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Die Geschichte beginnt mit der Beerdigung von Emilio Arenas. Er, der immer nur auf den Meeren zuhause war, hatte sich endlich in New York niedergelassen und versucht, sich mit der Eröffnung eines Restaurants ein neues Leben aufzubauen. Nur widerwillig folgten seine Frau Remedios und die drei Töchter Victoria, Mona und Luz seinem Ruf in die Fremde.
Nun ist der Ernährer tödlich verunglückt und die 4 Frauen sehen sich, ohne Sprachkenntnisse, einem großen Berg Schulden gegenüber. Sie haben nur den einen Wunsch, schnellstmöglich in ihre alte andalusische Heimat zurückzukehren. Doch ohne finanzielle Mittel ist das nicht möglich.
Da werden die drei temperamentvollen Mädels aktiv und beschließen, aus dem Lokal einen Nachtclub zu machen, was natürlich mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist.

Der Roman schildert sehr eindrücklich den Zusammenhalt der Familie, obwohl bei dem spanischen Temperament der Frauen mehr als einmal untereinander die Fetzen fliegen. Aber wenn es Schwierigkeiten gibt, stehen alle zusammen. Die drei Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein. Jede versucht, ihren eigenen Traum zu verwirklichen, auch wenn die sehr konservative Mutter Remedios eigentlich nur einen Wunsch hat, nämlich ihre Töchter möglichst schnell unter die Haube zu bringen.

Ich habe das Buch mit Interesse gelesen. Zeigt es doch die Schwierigkeiten der Auswandererfamilien in den 1930er Jahren. Sie kommen mit großen Hoffnungen nach Amerika und versuchen trotz großer Hindernisse, sich ein besseres Leben aufzubauen. Die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander im spanischen Viertel wird deutlich dargestellt, aber auch die Gefahren, die von Kriminellen ausgehen.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, trotzdem hat mir etwas gefehlt, nämlich Lebendigkeit. Deshalb konnte ich mich auch nicht so recht in die einzelnen Personen und Situationen hineinversetzen. Unbewusst habe ich wohl immer wieder Vergleiche zu dem 1. Roman von Maria Duenas "Wenn ich jetzt nicht gehe" gezogen, der mir besser gefallen hat.

Trotzdem gibt es von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.