Spanische Schwestern in der neuen Welt

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tochteralice Avatar

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Ein dramatisches Ende markiert den Beginn. Und zwar das des Familienoberhauptes Emilio Arenas, fern der spanischen Heimat. In New York sind die Mutter und die drei Töchter, gerade erst dort angekommen, ganz auf sich gestellt.

Eindringlich und mitreißend geschrieben ließen mich die ersten Seiten des Romans werden auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Und man kann sich warm anziehen: der Unfalltod des Vaters, die ersten selbstständigen Schritte von Mutter und Töchtern in New York: das alles ist noch gar nichts im Vergleich dazu, was nun folgt.

Eine Art City-Western nicht nur, aber hauptsächlich unter emigrierten Spaniern ist dies, in dem sich unterschiedliche Parteien um das Erbe der Familie Arenas streiten, in dem die Töchter - jede auf ihre Art - flügge werden und dem Leben in der urbansten aller Städte der damaligen Zeit - man schreibt die Mitte der 1930er Jahre auf verschiedene Art und Weise zu begegnen versuchen.

Bald schon sind sie umringt von Männern. Manche wollen ihr vermeintliches Erbe, doch den meisten geht es um die Mädchen selbst.

Was zunächst als spannendes Epos beginnt, wird aus meiner Sicht im Handlungsverlauf zu einem ziemlich wirren und überladenen Durcheinander - es ist eindeutig zu viel Personal vorhanden in diesem Roman. Personal, das - wie beispielsweise ein abgesetzter spanischer Thronfolger - die Ereignisse eher verwirrt als vorantreibt.

Das Schicksal der drei Schwestern Victoria, Mona und Luz lag mir bis zum Ende am Herzen, doch hätte ich mir hier eine wesentlich stringentere Handlung und ein klareres Ende gewünscht. Ich habe das Buch ganz gerne gelesen, frage mich jedoch nach der Beendigung: "Wozu das Ganze?". So richtig etwas dabei rumgekommen ist aus meiner Sicht nämlich nicht.