Sehr berührend

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holzfrieden Avatar

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„Eine fast perfekte Welt“ gefällt mir wirklich gut. Zunächst war ich etwas skeptisch: Wie kann so ein schmales Buch umfassend von drei Generationen erzählen? Das ist doch gar nicht möglich. Nun weiß ich es besser: Es ist möglich. Milena Agus versteht es sehr beeindruckend von Ester und ihrer Familie zu erzählen. Sie versteht es, die Grausamkeit des Krieges, die täglichen kleinen Kämpfe im Familienalltag wie ein Bild in den Kopf des Lesers zu tragen. Sie versteht es, dem Leser das Leben auf Sardinien, in Genua, in Cagliari sehr nahe zu bringen. Mit oft nur wenigen Worten umreißt sie ihre Protagonisten, mehr Worte sind auch nicht nötig. Man leidet mit allen mit, versteht, warum sie sind, wie sie sind, möchte sie in den Arm nehmen oder sie wachrütteln. Ein wirklich wunderbares Buch.