Eine wichtige Erfindung

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Wie wichtig Schrift ist, vergisst man als nicht blinder Mensch schnell. „Eine Fingerkuppe Freiheit“ ist eine tolle Erinnerung daran. Zwerina beginnt seinen Roman damit, uns Louis Braille näher zu bringen. Wer war der Junge, der die Blindenschrift erfand? Wie ist er aufgewachsen? Und warum war er überhaupt blind? All das arbeitet Zwerina sehr detailliert aus, für mein Empfinden etwas zu detailliert. So begleiten wir Braille z.B. ausführlich bei seinem Schulalltag. Doch auch wenn dieser Part durch die vielen Details etwas langatmig war, hat es mir gleichzeitig verdeutlicht, wie schwierig es ohne Schrift ist, sich neue Erkenntnisse anzueignen und mit welchen gesellschaftlichen Vorurteilen Blinde damals konfrontiert waren.

Nach dieser Einführung kommen wir zum entscheidenen Part: Wie kam es zur Erfindung der Blindenschrift und wie funktioniert diese? Auch wenn Louis Braille als Erfinder der Blindenschrift gilt, gab es doch vor ihm schon Personen, die eine Blindenschrift versucht haben zu erfinden. Einer von ihnen ist Charles Barbier, dessen System mit 12 Zeichen aber zu schwer war. Louis Braille vereinfacht die Schrift auf nur noch 6 Zeichen, wodurch eine deutlich einfacherere Handhabung möglich war. Indem die 6 Zeichen auf verschiedene Weisen dargestellt werden, also z.B. oben unten, queer,… lassen sich alle Buchstaben und Zahlen abbilden. Dieser Abschnitt hat mich wiederum sehr überzeugt, weil ich gut nachvollziehen konnte, warum Brailles Blindenschrift sich durchgesetzt hat, wie sehr er dafür aber auch kämpfen musste. Somit würde ich den Roman allen, die ein stärkeres Interesse an Louis Braille haben, empfehlen.