Fallen als Thema - ungewöhnlich

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apomaus Avatar

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Joe Hammond schreibt über das Fallen. Klingt ein bisschen nach Physikbuch, zumal ja auch der Titel an Steven Hawking erinnert. Und die Parallele ist wohl beabsichtigt, denn beide Autoren eint der allmähliche Verlust der Bewegungsfähigkeit. Ein Schicksal, wie es dem Außenstehenden ungemein grausam erscheint, zu wissen, dass die Fähigkeit, zu laufen, sich zu bewegen, zu greifen immer mehr verlorengehen wird.
Stolpern und Fallen gehören zum normalen Leben dazu, bei Kindern häufig, bei Erwachsenen gelegentlich. Da wundert man sich kaum darüber, es sei denn, der Gefallene kann nicht mehr aufstehen oder fällt immer wieder. Dann wird es unheimlich. Für den Fallenden selbst ist es zunächst eine Situation, die er vermeiden möchte und auch glaubt, vermeiden zu können. Erst nach immer mehr ausweglosen Fall-Ereignissen kommt die Erkenntnis, dass das Fallen eben nicht vermeidbar ist. Hammond muss sich mit dem Geschehen abfinden, das Fallen wird Bestandteil des Alltags. Und die Aussichten sind noch bedrückender: Das Fallen wird keine Rolle mehr spielen, wenn Gehen und Stehen unmöglich geworden sind. Hammonds Körper wird mehr und mehr seine Funktionsfähigkeit verlieren, egal, wie sehr sich sein Besitzer dagegen zu sträuben versucht.
Ein ernstes Thema, es macht nachdenklich, lässt mich demütig werden mit meinen kleinen Problemchen im Alltag. Und es scheint so, als könne Hammond seinen Weg über das Fallen mit Witz und Ernst packend beschreiben.