Stürzen (oder fast Stürzen) ist wie Water-Boarding

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
redcat Avatar

Von

Die Art und Weise, wie der Autor sein Problem beschreibt, ist mit Galgenhumor und Ironie gespickt. Jedenfalls am Anfang dieses Buches, so dass man gleichzeitig schmunzeln aber auch „Oje“ sagen kann. Mir ging es so. Ich mag den Stil wie geschrieben wird, da der Autor so den anderen den Wind aus den Segeln nimmt. Es scheint, als wenn er die Schwere der Krankheit mit einer Leichtigkeit nimmt, die aber durchaus mit Selbsttäuschung geziert wird. Es ist faszinierend, wie detailliert er diverse Stürze beschreibt. Man erlebt seinen Sturz wie in Zeitlupe, man bekommt mit, was ihm durch den Kopf geht. Man erlebt alles hautnah mit, das Ganze geht echt unter die Haut, weil sein Zustand bzw. die Entwicklung der Krankheit so authentisch aufgezeigt wird.
Ja, hier höre ich zum ersten Mal von dieser Krankheit: Motoneuron-Krankheit. Und es ist erschreckend zu lesen, was mit einem physisch aber auch psychisch (als Konsequenz über den Kontrollverlust über den Körper) passiert. Und die Familie – besonders die Kinder – tut mir Leid, da sie machtlos dastehen und Zuschauer sein müssen. Wie schrecklich und irritierend ist es für Kinder mit anzusehen, wenn der starke Vater (ihr Vorbild) auf einmal schwach ist und auf Hilfe angewiesen ist. Da bricht doch ein Weltbild zusammen!

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Sachbuch, um einen Erfahrungsbericht, wie der Autor Joe Hammond mit seiner Krankheit umgeht und wie sein soziales Umfeld davon beeinflusst wird.
Es ist sicherlich ein interessanter Einblick, aber vielleicht doch sehr speziell.
War ich anfangs von der Leseprobe gefangen, hat das Interesse gegen Ende doch nachgelassen – irgendwie wie Kaugummi...