eine Chaosqueen und und ihr turbulentes Leben

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sommerkindt Avatar

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Cressida könnte nicht nur als Caosqueen durchgehen nein sie ist die Verkörperung eben jener. Aber mal ganz ehrlich so easy ist ihr Leben auch nicht. Ihre Mutter ist verstorben und der Rest der Familie ist plötzlich nur noch am Druchdrehen, dabei war das doch bis dato immer ihre Baustelle. Aber Grund zum Druchdrehen hat auch Cressi, denn sie soll mal eben die Urne ihrer Mutter aus dem frischen Grab klauen und die Asche im Eisbach verstreuen, wer bitte schön dreht da nicht durch? Und dann noch die liebe Verwandtschaft, alle zerren an ihr wollen dies wollen das und dann quartieren sie sich auch noch in ihre Wohnung ein. Ihr bleibt kaum noch zeit ihre kultivierten Neurosen zu pflegen. Mal ganz abgesehen davon, das sie jetzt einen wirklich sexy Griechen bei sich in der Wohnung hat, wo sie sich doch auf Sexentzug gesetzt hat. Und dann dieser Therapeut, denn sie einfach zum niederknien findet. Und dann noch ihre ganzen Probleme und Traumata, die sie erstmal aufarbeiten muss, da passt der letzte Wille ihrer Mutter und die durchdrehenenden Schwestern nicht wirklich in ihr Leben. Ach ja und dann muss sie auch noch Verantwortung für einen Hund übernehmen.

Die Autorin schafft es mit einen Wortwitz und humorvolle Erzählweise, den Leser in eine wirklich turbulente Geschichte zu ziehen. Leider lässt das Niveau nach einer Weile zu wünschen übrig. Als Leser will man nicht unbedingt über Schamhaare oder Penisgröße nachdenken oder darüber lesen müssen. Cressidas Weg in ein normales Leben währe da viel interessanter gewesen.

Wie sich ein Leben binnen kurzer Zeit ändern kann, kann man am Leben von Cressi erfahren. Sie ist eine Lebenskünsterlin /Chaosqueen, die sich so durchschlägt. Grob gesagt gibt es 2 Erzählstränge. Der eine beschäftigt sich mit Cressie und ihrer Familie und der andere mit den Therapiesitzungen mit dem Therapeuten. Beide sind zwar höchst amüsant, bringen einen aber auch sehr schnell zum nachdenken und ja nicht selten bleibt einen das Lachen im Halse stecken. Denn Cressie nicht nur situationsbedingt fast ständig am durchdrehen, da sie nicht nur mit sich, der Welt und vor allem mit ihrer Familie komplett überfordert ist. Doch nach und nach scheint sie erwachsen zu werden.

Cressie ist zwar eine Figur mit vielen Problemen, die nicht nur auf ihre Kindheit zurückzuführen sind sondern auch auf ihr Umfeld, sprich Familie und Mutter. Für mich war sie eine personifizierte Caosqueen. Ständig kurz davor durchzudrehen. Flippig und unangepasst mit sich und der Welt überfordert. Und diese vollkommen überforderte Persönlichkeit muss sich dann mit dem Tod ihrer Mutter und ihren letzten Willen auseinandersetzen. Und auch damit das sie scheinbar plötzlich die normale ist und der Rest der Familie ihren Verstand auf Urlaub geschickt hat. Keine Frage sie wächst an der Herausforderung und kommt auch aus ihrer Konfortzone und stellt sich ihrem Leben. Aber irgendwie kaufe ich ihr diese Entwicklung nicht wirklich ab. So einfach kann sich kein Schalter umlegen.

Eigentlich passt das Cover ganz gut, nur der Titel ist etwas lang. „Cressie, die Dramaqueen“ hätte es auch getan.

Fazit: Ein humorvoller Roman, der ernste Themen behandelt und sich wirklich gut ließt. Bis auf dass das Niveau kurzzeitig etwas schwächelt ein netter Roman. Allerdings nun alles andere als ein Wohlfühlroman. Mit kleinen Einschränkungen kann ich diesen Roman nur empfehlen.