Man bekommt was man erwartet.

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riraraffi Avatar

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Mit Cressida möchte man nicht tauschen: ein mäßig erfolgreiches Datingleben, keinen Job, zu wenig Geld, komplizierte Familienverhältnisse. Als ihre Mutter stirbt muss sie sich trotzdem weiterhin mit ihren Wünschen und Versäumnissen zu Lebzeiten auseinandersetzen, was ihr eh schon turbulentes Leben alles andere als entschleunigt. Ob sie dabei zumindest ein wenig die verkorkste Beziehung zur Mutter und auch andere Baustellen aufarbeiten kann, erfährt man beim Lesen.

Das Buch soll trotz der durchaus ernsteren Bausteine definitiv keine tiefgründige Lektüre sein, wie man schon an Titel und Cover erahnen kann. Es soll vor allem unterhalten und die chaotische Protagonistin Sympathiepunkte sammeln lassen. Dies gelingt auch durchaus, wenn man genau mit dieser Erwartungshaltung ans Lesen geht wird man definitiv nicht enttäuscht! Wem das zu seicht ist, hat sich im Genre vergriffen. Allerdings finde ich auch, dass die toxische Mutter-Tochter-Beziehung zu lapidar dargestellt wurde - und letztenendes können die “kleinen Probleme”, die Cressida hat, für andere Ursache ernster psychischer Beschwerden sein. Das lockerleichte Abhandeln von ernsthaften Lebenskrisen könnte durchaus ein Trigger sein, aber wie gesagt - man darf nicht zu ernst an die Sache dran gehen.

Cressida ist mir sehr sympathisch, trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer chaotischen Art, die durch den Schreibstil der Autorin gut rüberkommt. Insgesamt glaube ich, dass es definitiv genug Menschen gibt, die viel Freude mit dem Buch haben werden, auch wenn es nicht 100% mein Fall war!