Gute Idee aber Mangel an Empathie

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novalie Avatar

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Okay, also die Geschichte an sich klingt ziemlich interessant und theoretisch würde ich gerne wissen, was es mit der neuen Nachbarsfamilie auf sich hat. Das Cover passt auch gut und die Illustrationen im Buch sind zwar sehr schlicht gehalten, aber fördern auf jeden Fall das Vorstellungsvermögen.

Was mich nervt, ist die Darstellung der Mutter. Die Frau ist offensichtlich hochschwanger, hormongesteuert und total gestresst. So weit, so realistisch. Aber wieso muss man sich in einem Kinderbuch darüber lustig machen und bestimmte Worte, die sie sagt auch noch so bescheuert schreiben, als wäre sie nicht in der Lage normal zu sprechen?
Ja klar, ist es ungewöhnlich für Kinder, wenn sich die Mutter anders verhält und ich finde es auch gut, dass das Thema Schwangerschaft in einem Kinderbuch thematisiert wird. Aber die Mutter wird als komplett verrückte und irrationale Frau wahrgenommen, der man es überhaupt nicht recht machen kann und die den armen Vater, der offensichtlich nicht in der Lage ist, ihr mit der Wäsche oder ihren Sorgen zu helfen, terrorisiert.
Was für ein Familienbild vermittelt dieses Buch bitte?

Die Geschichte klingt spannend, aber ich will kein Buch lesen, dessen Humor hauptsächlich darin besteht, sich über Menschen, denen es offensichtlich gerade wirklich nicht gut geht und die Sorgen haben, lustig zu machen.