Bildung - einfach und anschaulich

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stoepfel Avatar

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Geschichte in anschaulichen Geschichten erzählen, ohne zu sehr zu vereinfachen oder Zusammenhänge zu verkürzen, ist eine Kunst.
Laut der vorliegenden Leseprobe (Kapitel 12 von 15) von Christopher Lloyds "Einfach alles!" scheint das gelungen, ähnlich unterhaltsam wie vor ihm Bill Bryson, aber inhaltlich umfassender, da er die gesamte Weltgeschichte in ihren Zusammenhängen darzustellen versucht.

Auffallend ist die moderne Sprache ("superreich werden"), die einer jungen Leserschaft Zugang verschafft, ohne ältere zu verschrecken. Die Leserin wird geduzt, ich empfinde das aber nicht als unangenehm.
Besonders gelungen finde ich die Übergänge und Zusammenhänge. Warum nochmal flohen so viele Menschen nach Amerika?
Rhetorische Fragen ("Was hättest du getan?") regen zum Nachdenken an.
Und kritisch wird das Verhalten von Herrschern und Eroberern beleuchtet, ohne den Zeigefinger zu heben.
Darüber hinaus ist es hübsch illustriert und kleine Texte ermöglichen ein Überfliegen des Inhalts, falls man erst später weiterlesen kann.

Ein Buch, so lässt sich erahnen, das Wissen vermittelt ohne zu belehren, das unterhält und sich nicht nur für Schüler der Oberstufe parallel zu den Geschichtsbüchern eignet, sondern auch für Erwachsene, zum Auffrischen vorhandenen Wissens und Lücken füllen.

Ich bin gespannt auf weitere, mir bisher noch weitaus unbekanntere Epochen!