Cineastische Kennerin

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mammutkeks Avatar

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Eine cineastische Kennerin ist die 60jährige Elli, hat sie doch in besseren Zeiten gemeinsam mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann ein Kino im beschaulichen Rosenheim betrieben. Nun besitzt sie eine schlecht laufende Videothek - ein Philosophieren über den inzwischen anachronistischen Namen fehlt leider, ganz im Gegensatz zu sarkastischen Abhandlungen über die Gestaltung des TV-Programms, über Seitenhiebe zur kommunalen Kulturpolitik sowie zu den Problemen in so genannten Seniorenresidenzen.

Obwohl sich Elli noch ganz rüstig und gut gestellt fühlt, machen es die diversen Todesfälle in ihrer Bekanntschaft nötig, sich mit dem Alter zu beschäftigen. Dabei ist Tessa Hennig nicht nur ehrlich, sondern auch deutlich und liebenswert, humorvoll, aber auch kritisch. Und sie lässt ihre Protagonistin betonen, dass es auf ihrer Beerdigung keinen Bienenstich geben soll.

Schnelle Schnitte und Szenenwechsel machen deutlich, dass Tessa Hennig vor allem fürs Fernsehen gearbeitet hat. Manchmal bringt dieses Stilmittel nur Unruhe, vielfach verstärkt es aber auch die gewünschte Botschaft.

Und es bleibt abzuwarten, was Elli auf dem Weg nach Italien und dann vor allem in Italien noch erleben wird - und vor allem, warum sie den Löffel abgeben soll.