Teilweise schwer zu durchschauende Symbolik

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Die Autorin kreiert gleich zu Beginn des Buches eine herrlich herbstliche und gruselige Atmosphäre. Letzteres wird dadurch verstärkt, dass der Großteil der Handlung auf dem Friedhof spielt, auf dem Elvis wohnt. Man muss sich diese Atmosphäre konstant vor Augen führen und daran festhalten, denn die Handlung selbst ist gar nicht so gruselig. Damit es etwas schauriger wird, muss man ein wenig durchhalten, wird aber am Ende belohnt, wo der rote Faden sich offenbart und alles einen traurigen Sinn ergibt. So können Elvis und Dalia aber ein altes Unglück aufklären und werden richtige Freunde. Bis dahin ist die Handlung ein wenig skurril und schwer zu durchschauen und scheint teilweise vor allem aus Dalias betonter Coolness und reichlich Sauerpommes-Witzen zu bestehen.

Das Buch enthält eine reiche Symbolik, auch wenn diese sich einem teilweise nur offenbart, wenn man die jeweilige Sprache beherrscht. Nour ist z.B. das arabische Wort ‚Licht‘ und passt zu Dalia als Schlüsselfigur, die teilweise im übertragenen Sinne und teilweise buchstäblich Licht in die Sachen bringt. Aber über sprachliche Spitzfindigkeiten hinaus wird noch viel mehr angedeutet. Eigentlich müsste man wohl dieses Buch noch ein zweites Mal lesen, um alle Ebenen der Symbolik zu verstehen. Aufgelockert wird die vernebelte Handlung durch lustige Illustrationen zu Beginn von jedem Kapitel, die die Handlung andeuten. Besonders das Eichhörnchen ist sehr gelungen – großes Lob an Tine Schulz!

An den richtigen Stellen humorvoll und sensibel ist Elvis Gursinksi ein ganz besonderes Buch in diesem Herbst und lohnt auf jeden Fall einen Blick, wenn man mal etwas anderes lesen möchte.