Ehrlich berührend

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jr17 Avatar

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Viele Menschen haben eine mehr oder weniger realistische Einschätzung von sich selbst. So auch Zach Wells, Paläontologe, Professor, Ehemann, Vater. Besonders in seiner Rolle als Vater geht er auf, seine 12-jährige Tochter ist sein ein und alles. Er weiß selbst, dass sie seine beste Seite zum Vorschein bringt. Als Tochter Sarah jedoch eine Diagnose bekommt, die darauf hindeutet, dass sie in absehbarer Zukunft sterben muss, muss auch Vater Zach sich eingestehen, dass damit das Beste in ihm verloren gehen wird. Von dieser Angst getrieben, sucht er händeringend etwas, das seinem Leben Sinn gibt. Er setzt sich für eine Kollegin ein, die keine Festanstellung an der Universität bekommen wird. Er forscht einer Hilfsbotschaft nach, die in einer auf ebay erworbenen Jacke aufgetaucht ist. Dabei reflektiert er sich selbst oft sarkastisch, der Humor Percival Everetts ist unverkennbar. Immer wieder musste ich beim Lesen auflachen, obwohl mir auf Grund der bedrückenden Gesamtsituation zum Heulen zu Mute war. Ein wahrlich beeindruckender Roman über Trauer, Hoffnung und der Umgang mit dem eigenen Verhalten.