Anfang gut, alles gut! Warum ich dieses Buch jetzt schon liebe

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moinseetretboot Avatar

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Genau so ein Buch habe ich gesucht! Ich habe schon einige Ernährungsratgeber gelesen, von denen mich nicht alle überzeugt haben.
Obwohl mich das Cover extrem angesprochen hat (ein Foto der Autorin, die Farben, eine Portion gesundes Essen — alles passt perfekt), war ich deshalb auch hier zuerst skeptisch. Doch alles, was mich sonst bei Ernährungsbüchern gestört hat, habe ich hier vergebens gesucht. Stattdessen habe ich die gesamte Leseprobe am Stück verschlungen, kann gar nicht erwarten, wie es weitergeht und was ich noch alles lernen werde.
Schon im Inhaltsverzeichnis war ich überrascht, wie mich jedes Kapitel gleichermaßen unglaublich interessiert hat.
Dr. Heike Niemeier hat sich viele Streitthemen ausgesucht, zu denen jeder zweite Fitnessblogger etwas anderes erzählt und sie kombiniert mit Basiswissen, biologischen Grundlagen und Mindset.

Im Vergleich mit anderen Ratgebern schneidet dieses Buch überdurchschnittlich gut ab.
Ich habe nach dem Lesen häufig das Gefühl, eigentlich gar nichts aus dem Buch oder Kapitel mitgenommen zu haben. Bei „Essen gut, alles gut“ war das Gegenteil der Fall. Bereits im ersten Kapitel habe ich mehr über die Blutwerte gelernt, als in meinen vorherigen drei Büchern über Laborwerte & Ernährung, zwei Jahren Bio LK oder einem Monat Klinikpraktikum.
Während andere Autoren nur von den Erfahrungen am eigenen Körper berichten, bezieht Heike Niemeier ihre Patienten mit ein. Durch diese zahlreichen Beispiele werden ihre Erläuterungen nicht nur glaubwürdiger, sondern auch verständlicher.

Fachbegriffe nennt sie nicht nur, sondern erklärt sie auch noch. Oft sogar inklusive Wortherkunft. Dadurch ist alles nachvollziehbar. Generell hatte ich nicht das Gefühl, ein zähes Sachbuch zu lesen, sondern mich in einem lockeren Gespräch über einen gesunden Lebensstil zu befinden.
Dabei gibt sie viele Tipps. Nicht nur auf Ernährung, sondern auch auf das Leben bezogen.
Ich fand es sehr erfrischen, wie die Autorin von ihrem Werdegang zur Ökotrophologin beschrieben hat und dabei einige Anekdoten aus ihrer persönlichen Vergangenheit erzählt hat.
Heike Niemeier kommt sehr sympathisch rüber (und das nicht nur, weil ich auch Handball spiele). Ich bin beeindruckt mit welcher Leichtigkeit und Selbstreflexion sie aus ihrem Leben erzählt.

Besonders toll finde ich, dass auch so viel Biologie behandelt wird, da ich überlege, etwas in der Richtung zu studieren.
Mit so einer genauen Erklärung der Blutwerte hätte ich zum Beispiel gar nicht gerechnet.

Ihre Erläuterungen sind gespickt von Wortwitzen, Selbstironie, und einer Portion Humor. Auch rhetorische Mittel kommen nicht zu kurz. (Da hat man doch direkt das Gefühl, nicht umsonst in der Schule gewesen zu sein haha)

Von „Essen gut, alles gut“ erwarte ich noch einige einfach erklärte und gut recherchierte Fakten. Ich freue mich auf eine gehörige Portion Humor, viele Tipps und noch mehr Aha-Momente.
Vielleicht hilft mir diese Lektüre ja sogar, durch die klare Struktur und die knallharten Fakten, meine Ernährung umzustellen und ein wortwörtlich leichteres Leben zu führen.

Ich bin bereits absolut begeistert von dem Buch und der Autorin. Ich hab schon viel gelernt. Und das, obwohl die Kapitel, auf die ich mich am meisten freue (Eine Kalorie ist nicht gleich Kalorie, Was haben Kohlenhydrate mit Zucker zu tun? und Vom Stoffwechsel zum Ölwechsel), erst noch kommen.
Ich kann jetzt schon eine Kaufempfehlung ausstellen und würde das Buch gerne im Rahmen von Vorablesen rezensieren!