Tschüss Diät, hallo Ernährungsumstellung!

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missbibliophile Avatar

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Vorab möchte ich sagen, dass ich bisher nur wenige Ernährungsratgeber gelesen habe, aber durch eigene Recherchen und Ausprobieren sehr viel über Ernährung - im allgemeinen Sinne, aber auch über meine eigene - weiß. Deshalb habe ich nicht viel Neues aus "Essen gut, alles gut" mitnehmen können, was aber nicht bedeutet, dass mir das Buch nicht gefallen hat.
Dr. Heike Niemeier fasst verständlich und übersichtlich zusammen, worauf es bei einer gesunden Ernährung ankommt: 50% Gemüse, 30% Eiweiß und jeweils 10% Öle und Luxus (KH inkl. Zucker, sowie Alkohol), keine Verbote und Kalorienzählerei, Genuss und genügend Zeit beim Essen. Diese "Vorgaben" begründet sie fundiert mit Erkenntnissen aus der Wissenschaft, aus ihrem persönlichen Alltag und nicht zuletzt mit dem Wissen, das sie durch ihre Arbeit als Ernährungsberaterin gesammelt hat.
Dem Großteil von dem, was sie erzählt, stimme ich zu und werde auch einiges, was sie vorschlägt, etwa mehr Gemüse zu essen, umsetzen, aber anderen Sachen stehe ich persönlich etwas kritischer über. So etwa ihrer Aussage, dass Kalorienzählen nichts bringen würde. Klar, pedantisch jede einzelne Kalorie aufzuschreiben kann auf Dauer sehr aufreibend sein - da spreche ich aus eigener Erfahrung - aber ein Auge auf die Menge der Kalorien zu werfen ist meiner Meinung nach sehr wichtig, da der Bauch, wie aber von ihr behauptet, nicht immer die "richtigen" Entscheidungen trifft. Außerdem ist die von ihr vorgeschlagene Methode, bei den meisten Mahlzeiten die Hälfte des Tellers mit Gemüse zu füllen, für die meisten Menschen eine Reduzierung der Kalorien, da Grünzeug weniger Kalorien hat als Nudeln und co. Man achtet also doch auf die Kalorien, aber nur unbewusst.
Die Autorin favorisiert auch offen eine low-carb Ernährung - nur Sportler und solche Menschen, die sich viel bewegen würden, dürften mehr KH essen - die für mich persönlich auch die attraktivste Methode ist, abzunehmen, für andere aber schwerer einzuhalten ist. Ich hätte mir an der Stelle gewünscht, dass sie auch auf etwaige Nachteile so einer Ernährungsweise eingegangen wäre.
Alles in allem kann ich sagen, dass das Buch von Niemeier lesenswert ist, vor allem für Neulinge auf dem Gebiet der Ernährung. Ich danke ihr für den Tipp des "Guten Tellers", den ich mir in Zukunft zu Herzen nehmen werde.