Ein Hoch auf die Kinderkrippen

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suse9 Avatar

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Eva schläft
und verhält sich ganz still unter dem Küchentisch eines Hotels. Ein aus Kisten gebauter Laufstall kann aber ihren erwachenden Entdeckersinn nicht einsperren und so muss eine Lösung her. Eva muss weg, in eine neue Umgebung, in der sie laufen und aufwachsen kann, ohne ihre ledige Mutter, denn die muss arbeiten.

Francesca Melandri schildert die Suche Gerdas nach einer neuen Bleibe für ihr Kind mit einfachen aber dennoch einfühlsamen Worten. Gerda ist noch sehr jung, lebenslustig und muss sich alleine um ihr Kind kümmern. Auch wenn sie an ihrer Situation nicht ganz unschuldig sein kann, schwebt ihr doch mein Herz zu. Ich will sie in den Arm nehmen und trösten, als sie im Bus sitzt und sich fragt, ob sie die richtige Entscheidung für ihre Tochter getroffen hat. Aber noch viel mehr hat es mir Eva angetan, die schon instinktiv weiß, wie sie sich verhalten muss, um von ihrer neuen Umgebung angenommen zu werden. Kein Kind sollte dies erleben und auch keine Mutter. Eine schwere Zeit liegt vor beiden und wie sie sie bewältigen, wird uns diese etwas andere Familiengeschichte erzählen. 

In Südtirol wächst Eva auf, und die Autorin nutzt die Gelegenheit, uns an den geschichtlichen Ereignissen der damaligen Zeit teilhaben zu lassen. Ich muss gestehen, dass ich darüber überhaupt nichts weiß. Umso interessanter wird es zu erfahren, wie die Autorin das Zeitgeschehen mit dem Familiendrama verbindet.