Eva schläft

Hm, ich bin etwas zwiegespalten, was ich von dieser Leseprobe halten soll. Sprachlich gefällt sie mir eigentlich ganz gut, der Stil wirkt allerdings manchmal etwas distanziert, wobei ich das nicht unpassend finde. Inhaltlich lässt mich die Leseprobe jedoch eher ratlos zurück. Es fällt mir schwer, eine Struktur zu erkennen. Ist das nun mehr ein politisch motivierter Roman? Da ich über Südtirol und seine Vergangenheit wenig weiß, wäre das durchaus interessant. Aber wie dieser Textteil in die Leseprobe eingebettet ist, überzeugt mich nicht wirklich, es wirkt zu unvermittelt auf mich und gerade die drastische Schilderung der Folterungen im Bozener Gefängnis fällt da sehr auf. Was bezweckt die Autorin damit?

Noch ahne ich auch mehr, als dass ich es dem Text entnehmen kann, dass die Figuren wohl das verknüpfende Element im Roman sind. Doch es tauchen mir einfach zu viele Personen in der Leseprobe auf, die ich noch nicht weiter zuordnen kann. Gerda und Eva habe ich recht plastisch vor Augen, auch ihr Umfeld, die Küche, das Hotel finde ich gut dargestellt. Das friedliche Baby in der Apfelkiste ist eine nette Idee. Doch als das hinreißende kleine Mädchen zu laufen beginnt, ist es damit vorbei. Und wie es nun weitergeht bzw. wovon der weitere Roman eigentlich handelt, ist mir trotz gelesenem Klappentext ziemlich unklar. Wirklich spannend fand ich die Leseprobe auch nicht. Tja, dieses Mal tue ich mir echt schwer mit der Verteilung der Sterne ...