Aufarbeitung einer Familiengeschichte

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philarni Avatar

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Gerda Huber wächst in Südtirol in Shanghai auf, einer Siedlung für Rückkehrer nach dem zweiten Weltkrieg. Die Südtiroler bekommen eine Identitätskriese, denn sie sprechen deutsch, gehören aber zu Italien. Und Italien tut alles dafür, Südtirol zu italianisieren. So werden Terroristen aktiv, unter anderem auch Gerdas Bruder Peter, der sich irgendwann selbst in die Luft sprengt und eine Ehefrau und zwei Söhne zurücklässt. Gerda hingegen fängt als Junge Frau in einem Hotel als Tellerwäscherin an. Sie hat dort auch einen guten stand, da sie wirklich wunderschön ist. Doch dann wird sie von einem Mann geschwängert. Anstatt sie zu ehelichen, wie es sich gehört, verlässt er sie, denn er stammt aus einer wohlhabenden Familie, in die sie nicht hineinpasst. Dann wird sie von ihrem Vater verstoßen, denn als unverheiratete Mutter hat sie die unterste Stufe der Gesellschaft erreicht. 

Das kleine Mädchen heißt Eva und ist so brav, dass Gerda trotzdem weiter in der Hotelküche arbeiten darf. Doch als sie beginnt zu laufen und ihre Umgebung zu erkunden, wird es in der Küche zu gefährlich, sodass Gerda sie irgendwo anders unterbringen muss.Zum Glück findet sie eine Familie, die sie aufnimmt und für sie sorgt. So sieht Gerda ihre Tochter nur un den zwei Monaten im Jahr, in denen das Hotel geschlossen ist.

Irgendwann lernt Gerda Vito kennen, einen Carabinieri, der den Terrorismus bekämpft. Beide verlieben sich unsterblich ineinander. Eva ist sehr fixiert auf Vito, da sie nie einen Vater hatte. Er ist für sie da und beschützt sie. Als es dann darum geht zu heiraten, macht Gerda einen Rückzieher und trennt sich von Vito, denn es war zu dem Zeitpunkt nicht erwünscht, dass Italiener und Südtiroler heiraten. Es hätte Vito nicht nur den Job gekostet. So sind Gerda und Eva wieder allein.

Eva hat leider auch Schwierigkeiten, später den richtigen Mann zu finden. Sie hat die Trennung von ihrem Papa nie richtig überwunden. Erst als dieser im Sterben liegt uns sie ihn besucht, wird alles wieder gut.

Alles in allem ist dieses Buch ziemlich bombastisch. Schon wenn man den Schinken in der Hand hält, wird einem bewusst, dass diese Geschichte länger dauert. Erst habe ich erwartet, dass ich frühzeitig aufgebe, da das Buch keine wirkliche Spannung aufbaut. Es wird von mehreren Generationen einer Familie berichtet, sowie der geswchichtlichen Entwicklung Südtirols. Allerdings ist wird dies alles so gut beschrieben, dass es mich doch bei der Stange gehalten hat.

Mein Fazit: Für mich ist dieser Roman nicht schlecht, aber doch nur mittelmäßig. Ich werde es an meine Oma weitergeben, denn wer diese Familiendramen mag, für den ist dieses Buch auf alle Fälle wert, gelesen zu werden.