eher zäh als aufregend ..

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isy1608 Avatar

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Der Inhalt:

Der Inhalt ist in zwei Teile geteilt. Die Kapitel wechseln sich ab, von der Vergangenheit und der Geschichte Italiens, wieder zurück in die Gegenwart. Deshalb möchte ich auch hier den Inhalt in zwei Teile teilen.

Die Vergangenheit:

Gerda ist in Südtirol aufgewachsen. Sie hat die ganzen Aufstände dort mitbekommen, da die Südtiroler wieder zu Österreich gehören wollten. Selbst Gerda spricht auch nur schlechtes Italienisch. Eines Tages bekommt ihr Vater ein Angebot, seine Tochter in einer Küche arbeiten zu lassen. Doch Küchenhilfen gelten zur dieser Zeit nur als „Matratzen“ und werden schlecht behandelt. Als ihr Vater das Angebot für sie annimmt, trifft sie das tief. Dort gewöhnt sie sich jedoch schnell an die Arbeit und erlangt das Ansehen ihrer Mitarbeiter. Sie wird nicht als „Matratze“ bezeichnet, dazu ist sie zu schön. Doch leider musste sie auch ihre Liebe in Südtirol zurück lassen. Als sie bemerkt, dass sie schwanger ist, ist es bereits zu spät und sie erreicht den Vater des Kindes nicht mehr. Er möchte nicht zu dem Kind stehen. So muss sie ihr Kind Eva alleine aufziehen und den Spott der Menschen gegenüber einer allein erziehenden Mutter ertragen. Doch als wenn es nicht schlimmer werden könnte, wird sie auch noch gezwungen, ihr Baby abzugeben…

Die Gegenwart:

Eva ist nun schon 40 Jahre alt und erfolgreiche Event-Managerin. Sie ist oft in der Welt unterwegs und ist unverheiratet und  hat keine Kinder. Sie ist hübsch und pflegt seit langem eine Affäre zu einem verheirateten Mann. Als eines Tages der Anruf von einem Mann kommt, der im sterben liegt und eine Zeit lang ihr Stiefvater gewesen ist, reist sie ohne zu überlegen zu ihm, durch ganz Italien ..

 

Mein Eindruck:

Die Leseprobe hat mich auf dieses Buch sofort neugierig gemacht. Eine Geschichte, die sich mit den Problemen Südtirols beschäftigt, diese aber in eine berührende Geschichte verpackt. Auch ohne viel Vorwissen findet man schnell den roten Faden, welcher sich durch das ganze Buch zieht. Die Kapitel spielen immer abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit.

Die Sprache ist relativ einfach, auch wenn sie mit mir teilweise unverständlichen italienischen Sätzen und Begriffen gespickt ist. Auch einige Wortbemerkungen sind hinten an das Buch angefügt, jedoch erkennt man im Text gar nicht, welches Wort hinten erklärt ist oder nicht. So kam es ab und an vor, dass ich ein Wort nicht verstanden habe, hinten nachgeschaut habe, um es dann doch nicht zu finden. So erweisen sich die Anmerkungen oft als unvollständig, was schade ist.

Die Hauptpersonen des Buches sind jedoch schön und ausführlich beschrieben und diese wirken sehr sympathisch und einfach menschlich und nicht zu perfekt oder chaotisch. Auch ist es interessant, Eva in der Vergangenheit als kleines Mädchen und in der Gegenwart als gestandene Frau kennen zu lernen.

Jedoch strotzen manche Kapitel nur so von Landschaftsbeschreibungen und anderen Beschreibungen, dass diese schnell langweilig werden und es schwer machen, weiter zu lesen. Doch schön ist es auch, einmal aus Gerdas Sicht und einmal aus Evas Sicht die Vergangenheit zu sehen und auch die unterschiedlichen Sichtweisen aufgezeigt zu bekommen.

Das Ende kommt dann schon fast zu erwartet und unspektakulär, dass ich fast etwas enttäuscht war. Zur eigenen Interpretation bleiben jedoch auch manche Dinge offen, was dann doch etwas zum Nachdenken anregt.

Das Buch ist eher für die weibliche Leserschaft geeignet, da es hauptsächlich, trotz des Krieges und der Anschläge, um Frauen und Gefühle geht.

Alles in allem eine gut recherchierte, jedoch manchmal fade Geschichte. Auch wenn ich das eine oder andere über die Geschichte Südtirols gelernt habe, wird mir die Handlung an sich wohl eher weniger im Gedächtnis bleiben.