Eva schläft

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Von

Francesca Melandri
hat in diesem Buch die politische Situation der deutschprachigen Bevölkerung in
Südtirol nach dem 1. Weltkrieg beleuchtet.
Die gewaltsame Italianisierung mit daraus resultierenden blutigen terroristischen Kämpfen wird bedrückend geschildert.Der Südtiroler Politiker Silvius Magnago erhält in diesem Zusammenhang seine eigene kleine Laudatio in diesem Buch.
Auf einem  Untergrund von Gewalt, Entwurzelung und Rohheit wird die
Geschichte von Eva und ihrer ledigen Mutter Gerda gebettet.
Eva, mittlerweile 42,  fährt mit dem Zug durch ganz Italien zu Vito, einem ehemaligen Freund ihrer Mutter,
den sie sich als Vater gewünscht hätte.
Die lange Fahrt gibt ihr Gelegenheit, die Vergangenheit auferstehen zu lassen.
Die Mutter mußte sich nach abgebrochener trauriger Kindheit selbst versorgen,
hatte sich von der Tellerwäscherin zur Köchin emporgearbeitet, für ein Kind war kein Platz.
Eva wächst daher bei Pflegeeltern auf, die durchaus liebevolle Mutter verliert sie nicht aus den Augen.
Vito, ein Carabinieri und Gerda sind vorübergehend ein Liebespaar aber zum Kummer der Tochter
geht es zu Ende, ohne Erklärung. Die Erklärungen wären in einem Paket von Vito an Eva zu finden,
dies enthält Gerda ihrer Tocher vor.

Am besten haben mir die politischen Passagen gefallen, es wird klar wie Terrorismus geschürt wird,
wie Gewalt entsteht.
Hier spürt man auch, dass die Autorin ein persönliches Interesse daran hatte, lebte sie doch in der Region.
Die Geschichte von Eva und Gerda fällt dagegen schon ab. Mir blieb auch einiges unklar, z.B. warum
durfte Eva das Paket nicht bekommen? 
Die fehlenden Informationen sind wohl Grundlage für den Aufbau des Buches,
aber der Leser fühlt sich dadurch schon etwas befremdet.

Der Stoff wird mit Sicherheit verfimt werden, dazu ist er ideal geeignet. Aber bitte nicht mit
Christine Neubauer als Gerda !!!!