Gute Ansätze, aber leider nicht so gut umgesetzt

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cabotcove Avatar

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Ich habe mir dieses Buch gekauft, weil ich nicht bis zur Verlosung warten konnte, denn die Leseprobe hatte mich an sich so überzeugt...

Leider hat das Buch das nicht geschafft...

Christopher Ransom beginnt seine Geschichte um James Hastings, dessen Frau überfahren wird, aber später scheinbar wieder auftaucht, eigentlich sehr gut, in dem er James in der Ich-Form erzählen lässt, dass er Double für den bekannten Rapper Ghost ist, auch bekannt als Koksa Schnee oder Nathaniel Eric Riverton . Ein Job, der zwar ganz gut bezahlt wird, aber nicht immer ein Zuckerschlecken ist. Als seine Frau Stacey überfahren wird, wirft ihn das komplett aus der Bahn.

Seine neue Nachbarin Annette scheint ihn ein wenig aus seinem Schneckenhaus holen zu können ein Jahr nach dem Tod von Stacey. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge (ich möchte auch nicht zuviel verraten), es geschehen Unfälle und James beginnt an sich selbst zu zweifeln. Bekommt er doch Anrufe von sich selbst, hört Stacey - meint, sie auch zu sehen und bekommt genau um 9.12 Uhr Anrufe, genau dem Zeitpunkt, als Stacey versuchte, ihn zu erreichen vor ihrem Tod.

Das klingt alles erstmal nach einer guten Idee und einer spannenden Geschichte...

An sich ist es das auch, aber Ransom setzt es leider nicht so fesselnd um, wie man das meiner Meinung hätte machen können.

Die Geschichte um James Hastings fängt durchaus spannend an, aber dann flacht sie derart stark ab, so dass mich eher durch das Buch gequält habe teilweise. Ich fand die Ereignisse und Wendungen (die für mich einfach nicht spannend oder unvorhersehbar genug waren, so dass ich sie eigentlich gar nicht so betiteln mag...) teilweise sehr wirr und verworren und das verdarb mir leider dann auch schlussendlich den Spass am Buch.

Durch die Ich-Perspektive ist der Leser immer ganz nah am Geschehen, kann auch Gedankengänge des Protagonisten gut nachempfinden. Diese Perspektive ist für mich bei Thrillern das Nonplusultra und passt auch hier gut.

Fast schon ein wenig geärgert hat mich das Cover, das wieder einmal an sich nichts mit der Geschichte zu tun hat und so einfach schlichtweg unpassend ist. Hier hätte man sich wirklich mehr Mühe machen können...

Auch der Titel ist unglücklich gewählt – der Originaltitel „The haunting of James Hastings“ verweist einfach viel besser und eindringlicher auf die Geschichte.

Zum Ende hin schafft der Autor es, wieder etwas mehr an Spannung zuzulegen, aber auch die Auflösung war keine Überraschung. Ab einem gewissen Punkt weiß man, „wie der Hase läuft“ und ich hatte von Anfang an so eine Ahnung, die sich auch bewahrheitete. Ich hätte mich über eine überraschende Wendung zum Ende gefreut. Diese hätte das Buch für mich dann doch noch lesenswerter gemacht. Die Ansätze waren ja durchaus gut, nur die Umsetzung gefiel mir eben nicht - aber das ist eben immer Geschmackssache..!

So bleibt leider nur zu sagen, dass ich von einem Thriller einfach viel mehr erwarte und ich komme leider nur auf zwei eher neutrale Sterne für einen „Thriller“, der wirklich mehr Potential hatte, als der Autor ausschöpfte und der diese Bezeichnung für mich leider gar nicht verdient... Schade !