Guter Beginn, aber...

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simone1711 Avatar

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... leider lässt das Buch aufs Ende hin sehr nach. Drei Sterne vergebe ich, weil es sehr gut zu lesen war und auch viel Spannung aufkam. Doch das letzte Viertel des Buches war mir zu klischeehaft, zu grusel-monster-schocker-mäßig, und den Sinn von einigen Sachen habe ich überhaupt nicht verstanden.

James Hastings liebt seine Frau, doch er bemerkt viel zu lange nicht, wie schlecht es ihr durch seinen Job geht. Er arbeitet als Double für einen bekannten Rap-Star, muss sich so kleiden und stylen wie er und in etwa so viel wiegen - schließlich müssen Fans und Paparazzi getäuscht werden, wenn Ghost sich gerade auf Entziehungskur befindet oder einfach Urlaub machen möchte. Doch ein Rapper mit provokanten Texten (wer wird da gleich an Eminem denken?) hat nicht nur Freunde auf der Welt, und so macht Stacey sich Sorgen um James´ Sicherheit. Doch obwohl er mitbekommt wie sehr sie leidet und sich von ihm entfernt, kündigt er erst, als sie tot ist.

Sie wird eines Nachts überfahren, direkt vor der Garage, als sie zur Arbeit fahren will. Ihre Leiche wurde in einen Teppich gewickelt und liegen gelassen. James findet sie, und danach hört er, dass sie ihm eine angsterfüllte Nachricht hinterlassen hat. Ihr Tod wirft ihn aus der Bahn, er fängt an zu trinken, gibt seinen Job auf und entfernt sich optisch immer mehr von seinem Arbeitgeber. Eine junge, etwas merkwürdige Nachbarin namens Lucy spendet ihm Trost, doch er ist nicht zu mehr bereit.

Einige Zeit später stirbt sein Nachbar unter mysteriösen Umständen. James sieht Staceys Gesicht in seinem Haus, am nächsten Tag ist er tot. Es folgen Anrufe zur selben Zeit, als Stacey ihre letzte Nachricht auf den AB gesprochen hat, er hört am Telefon sein eigenes von Selbstmitleid erfülltes Heulen. Ihre Schuhe wurden im Garten ver- und wieder ausgegraben, dabei hat er alle ihre Sachen in einer Lagerhalle untergebracht und abgeschlossen. Sie scheint im Haus zu sein. Ein Jahr nach ihrem Tod zieht Annette, eine junge und attraktive Frau in das Haus seines verstorbenen Nachbarn. Als James besonders von seinen Halluzinationen geplagt wird und drauf und dran ist sich umzubringen, taucht sie in seinem Haus auf und erzählt ihm eine unglaubliche Geschichte: Ihr Mann hat Stacey überfahren und in Panik dort liegen lassen. Sie wusste nichts davon, bis er sich erhängte. Außerdem haben sie Geld in eine Immobilie in einer Geisterstadt investiert, aus der eine aufstrebende Wohnsiedlung werden sollte, doch daraus wurde nichts. Also wohnt sie jetzt hier und wollte sehen, ob sie ihm irgendwie helfen kann. James ist angeekelt und wirft sie raus, doch er ist fasziniert von ihr, kommt ihr immer näher, und trotz aller merkwürdigen Dinge die passieren, fängt er eine Affäre mit ihr an. Die Sache wird immer seltsamer, Annette färbt sich die Haare blond wie Staceys, sucht sich ein Kleid in ihrem Stil aus, und als sie James Agenten und seine Frau treffen, kommt es zum Eklat. Die beiden finden es krank, dass James mit einem Abbild von Stacey unterwegs ist, und nachdem Annette der Frau auf den Bauch gestarrt hat, bekommt sie innere Blutungen... aber das sind nicht die einzigen Probleme. Als seine abgewiesene Nachbarin Lucy von der Affäre erfährt, taucht sie in Staceys Klamotten in seinem Haus auf und will ihn töten - angeblich auf Staceys Befehl. Sie rennt vor ein Auto und ist tot.

James und Annette fahren zu ihrem Haus nach Sheltering Palms, um der ganzen Sache zu entfliehen. Annette verändert sich, sie wird bösartig und gereizt, hat einen komischen Zusammenstoß mit einem Kind in einem Möbelhaus, das beinahe daran stirbt. James will weg von ihr, sie scheint sich äußerlich in Stacey zu verwandeln, ihre Sommersprossen verschwinden, ihre Augen werden blau. Er lernt ihren Bruder kennen, einen psychopatischen Polizisten, der Annette total ergeben scheint. Es taucht ein kleiner Junge auf, der anscheinend tot ist.

Es hätte ein wirklich gutes Buch werden können, denn Talent zum Spannung erzeugen und schreiben ist durchaus bei dem Autor vorhanden. Doch mir war das Ende einfach zu abstrus, und ich kann es nicht leiden, wenn am Schluss nicht alles aufgeklärt wird. Von mir aus auch auf übersinnliche Weise, aber worauf der Autor hinauswollte, ist mir letztlich zu hoch.