Hörbuch-Rezension

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yellowdog Avatar

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Der Roman mit dem blöden Titel „Ewig Böse“ ist kein ganz großer Thriller, aber Johannes Steck liest den Roman so gut, dass die psychologische Tiefe des Textes seine Raffinesse entfalten kann. Die Handlung ist trotz geradliniger Führung erfreulicherweise so verzwickt, dass man als Leser respektive Zuhörer seine Theorien über die Hintergründe des Thrillerplots entwickeln kann. Dann gibt es Wendungen, die zu neuen Ideen führen. So macht ein Psychothriller Spaß.

Sehr Auffällig ist Christopher Ransoms Kenntnisse einiger Hitchcock-Filme, wie Das Fenster zum Hof oder insbesondere Vertigo, vom dem einige Handlungsversatzstücke übernommen werden. Ransom nutzt das Doppelgängermotiv, die Labilität des Protagonisten und die Figurenkonstellation. Von Ransom ist das natürlich verfremdet und modern aufpoliert.

Kopie oder Reminiszenz? Ich finde es so geschickt gemacht und in der Atmosphäre so stark, dass es gelungen wirkt.

Im Verlaufe der Handlung wird es immer überraschender, der Erzähler immer unglaubwürdiger. Mysteriös ist zum Beispiel seine berufliche Vergangenheit als Double eines Rappers, Ghost, der wage an Marilyn Manson erinnert. Oder ist der Protagonist doch selber Ghost?

Gegen Ende wird es dramatisch. Ein Hörbuch, das nie langweilig wird.