Irgendwie werde ich mit McAvoy noch nicht so recht warm

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laberlili Avatar

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"Ewige Buße" erscheint mir nach der Lektüre der Leseprobe ein sehr bedrückender Krimi zu sein: Die schwüle Hitze der Stadt wird so eindringlich geschildert, dass man quasi merkt, wie sehr sie auf die Menschen übergreift. Zugleich ist der Erzählstil ein wenig hektisch, abgehackt, als würde Ausführlichkeit zu anstrengend sein.
Der anfänglich im Prolog geschilderte Tod (?) scheint mir noch in keinem so rechten Zusammenhang mit dem Anfang des ersten Teils zu stehen: Hier dachte ich an verübte Selbstjustiz, evtl. die Hinrichtung eines Vergewaltigers; dass das Gewaltverbrechen, zu dem Aector hinzugerufen wurde, offensichtlich einer anderen Tat entspricht, fand ich doch sehr überraschend, oder hängt es doch mit dem Vorfall des Prologs zusammen? Noch wirkt "ewige Buße" reichlich mysteriös auf mich.

Aber während mich der Prolog absolut fesselte, bin ich mit Aector McAvoy überhaupt noch nicht warmgeworden: Er scheint mir zwar ein sehr intensiver Beobachter zu sein, was bei der Polizeiarbeit sicherlich von Vorteil ist, aber die geschilderte Fürsorge bezüglich seiner kleinen Tochter verwunderte mich doch ein wenig, da er bislang gemeinhin auf mich eher wie ein grantiger, bärbeißiger Kerl wirkt, der Dinge lieber insgeheim mit sich selbst ausmacht und anderen Menschen gegenüber verschlossen bleibt. Da erkenne ich bislang noch gar nicht groß den gefühlvollen Familienmenschen und würde gerne erfahren, ob er mir im Verlaufe der Handlung auch sympathischer werden könnte!