Fa(t)shionista mit 3 Sternen

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schneeflamme Avatar

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Nach langer Zeit dürfte ich mal wieder Vorablesen. Dieses Mal war es das Buch von Magda Albrecht , welche über die Kommentare ihrer Mitmenschen, die abfällig über ihren dicken Körper sprechen, schreibt. Mir persönlich gefällt der Buchtitel „Fa(t)shionista“ weniger, wenn er als Buchrücken im Regel steht. Bei der Ebook Version mag es da eher angehen… ich denke etwas Eleganteres wäre möglich gewesen. Auf dem Cover strahlt dem Leser eine sympathische junge Dame entgegen. Das Cover finde ich positiv und anziehend- haut mich allerdings nicht vom Hocker. Dieses Buch kommt vom Ullstein extra Verlag und liegt im mittleren Preissegment bei 16,00 Euro für die Printversion. So viel zu den Buch Parametern.

Es ist ein wichtiges Thema in dieser Zeit, wo Essstörungen und Body Shaming zunehmen. Die Autorin erzählt in der Ich- Form einige Anekdoten aus ihrer Kindheit bis jetzt und hinterlegt diese mit einigen Forschungsergebnissen. Den Anspruch eines Sachbuches erfüllt es nicht. Positiv finde ich, dass auf den Body Index eingegangen wird, welcher wirklich veraltet ist. Mein Eindruck ist jedoch nicht, dass die Autorin ein starkes Selbstbewusstsein entwickelt hat. Für mich klingt es eher wie eine Geschichte, weshalb sich ein Schutzpanzer entwickelt hat und wie dieser sich im täglichen Leben zeigt. Die „Verordnung einer doppelten Portion Selbstbewusstsein“ wirkt daher auf mich nicht authentisch. Wer also selbst mit diesen Thema zu kämpfen hat ist bei anderen Autoren besser bedient. Trotzdem ist dieses Buch durchaus als wertvoll zu betrachten. Ich würde mir wünschen, dass dieses Buch in Schulen gelesen wird, um Kinder zu sensibilisieren oder als Lektüre für Berufschullehrgänge wie Sozialassistent. Denn dies ist das eigentliche Plus dieses Buches-> es macht den Leser empathischer.

Zum Schreib und Lesestil empfand ich teilweise als schwer zu lesen, da es so emotional war, ohne jedoch wirklichen Tiefgang zu entwickeln. Die Forschungsergebnisse unterbrachen eher die Erzählungen- womit es nicht wirklich mehr als 336 Seiten hätten sein dürfen. Darum sind 3 von 5 Sternen durchaus gerechtfertigt.