"Mein Fett ist politisch"

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Magda Albrecht, Jahrgang 1986, ist Aktivistin und Journalistin und hält Vorträge zu den Themen Queer-Feminismus sowie Körpernormierungen und Dicksein. Ihr Buch ist ein Plädoyer gegen unser einseitiges Bild von Gesundheit und Schönheit. Sie will anderen Menschen Mut machen, ihr Leben zu genießen und sich nicht mit sinnlosen Diäten den Spaß am Leben verderben zu lassen. Der Untertitel "rund und glücklich durchs Leben" ist die Marschrichtung. Nach der Einleitung folgen die Kapitel "Das dicke Erwachen", " von lowcarb bis foodlove", "So gefährlich leben Dicke...nicht", "Wenn das dicke Fell verweigert" und "Fat Power! (Ge-)Wichtiger Widerstand". Dem Schlusswort folgen eine Ressourcenliste und eine Bibliographie. Ich habe mir mit dem Buch etwas schwer getan. Letztendlich wird auf vielen Seiten beschrieben, dass es, um Dicksein zu können und Lebensfreude zu haben, eines bedarf: ein wahnsinnig großes Selbstbewusstsein, um über die täglichen abschätzigen Blicke der Gesellschaft hinwegsehen zu können. Das ist nun mal nicht so sensationell neu, auch wenn es natürlich vollkommen zu Recht als historisch sich entwickelte gesellschaftliche Normierung gekennzeichnet wird. Auf Seite 191 fasst es die Autorin zusammen: ""Dünnsein" wird heute nicht nur als "fit" und "gesund", sondern wird auch als Marker von Erfolg gewertet". Genauso ist es und daher muss derjenige, der dieser Norm nicht entspricht, sich täglich dafür rechtfertigen. So richtig überzeugt hat mich das Buch nicht, daher nur 3 Sterne.