Zwischen Pflicht und Magie
Emelin hat mich sofort fasziniert. Ihre Erschöpfung, ihre Wut, aber auch ihr klarer Verstand werden direkt spürbar. Sie wirkt nicht wie eine typische Heldin, sondern wie jemand, der wirklich existieren könnte. Gerade das macht sie so interessant. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und trotzdem tiefgründig. Emotionen schwingen zwischen den Zeilen mit, ohne dass sie direkt benannt werden müssen. Die Konflikte innerhalb der Familie sind subtil, aber intensiv, und laden dazu ein, genauer hinzusehen. Besonders gelungen finde ich den Aufbau der Welt. Es gibt Magie, doch sie scheint etwas Bedrohliches zu haben. Traditionen, gesellschaftlicher Druck und das ständige Gefühl, beobachtet zu werden, prägen Emelins Umfeld. Diese leisen Spannungen machen neugierig auf mehr. Nach der Leseprobe möchte ich unbedingt wissen, wie Emelin ihren Weg findet. Die Kombination aus persönlicher Entwicklung, unterdrückten Kräften und einem reflektierten Ton macht den Auftakt sehr vielversprechend.