Ironisch, sarkastisch und detailverliebt

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kindder80er Avatar

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Sonny ist eine verkrachte Existenz, wie sie im Buche steht. Und ich mag verkrachte Existenzen - noch dazu wenn sie so schrullig und selbstironisch ist.

Er hat es noch nie leicht gehabt, macht sich keine Illusionen über sein Leben und wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Ironie und Zynismus. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und vermittelt dem Leser Sonnys Charakter wunderbar plastisch.

Er schreibt seiner Mutter, die er kaum kennengelernt hat, in Briefform, wie er auf den Spuren seiner Vergangenheit wandelt. Nachdem er von seinem Millionenerbe erfahren hat, reist er von Kalifornien nach England, um zu erfahren, wer sein Vater eigentlich war UND um nicht zuletzt Cornetto
-Eis zu probieren, was in seinem Lieblingsfilm "Shaun of the Death" eine nicht unerhebliche Rolle spielt... Und ebenso wie Sonny es seiner Mutter einbläut, möchte ich dem Leser, der den Film noch nicht kennt, zurufen: "Schaut diesen Film!" ;-)

Es ist aber wirklich so. Wer den Film kennt, wird mehr Spaß an diesem Buch haben. Auch wenn man es natürlich auch ohne Filmkenntnis versteht, entfaltet sich der urig britische Zauber irgendwie erst dann...

Es ist ein Buch der Spurensuche, der Findung seiner selbst, des Scheiterns, Wiederaufstehens und der Selbstironie. Manchmal ist es wirklich etwas detailverliebt und langatmig, aber die Charakter halten einen bei der Stange!