Nomen est omen

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redcat Avatar

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Das Buch ist der Hammer, so urkomisch, ich konnte mich schon gleich zu beginn kringelig lachen. Allein die Vornamen der meisten Familienmitglieder, die gerne um die Häuser und Geschäfte zieht, um Dinge zu klauen, sind gut gut gewählt. (Der Nachname steht ja eh für sich.)
Mama Fia, Papa Ede (wie passend der Vorname – ich denke da nur an „Großstadtrevier“!), Tochter Ella (eigentlich Kriminella), Sohn Ture. Irgendwie ist die Familie chaotisch organisiert!
Und als Ella meint, Ture würde sich nicht an den Diebestouren beteiligen wollen, weil er Polizist werden möchte, so ist doch Polizist fast schon eine Schmach. Ach, wie herrlich verdreht die Moral in dem Buch doch ist. Man frühstückt Dinge, die man im Supermarkt „ ganz aus Versehen eingesteckt hat“ (S. 12) und in Nachbars Briefkasten findet man eine Zeitung. Da kommt doch alles zusammen.
Aber zum Glück wird gleich zu Beginn eine Warnung ausgesprochen, dass die Familie keinen Vorbildcharakter hat, und dass man auf keinen Fall klauen soll!
Die bunten Zeichnungen im Buch gefallen mir auch sehr gut. Witzig ist, dass alle aus der Familie schwarz-weiß-gestreifte Pullover trägt, so dass man gleich an die „Gefangenen-Kleidung“ denken muss, weil sie so in der eigenen Vorstellung existiert.
Der ungewöhnliche Anfang der Geschichte hat etwas Vertrautmachendes, denn durch die Beschreibung, wie man zu der Familie Stibitz findet, hat man das Gefühl, gleich bei ihnen einen Besuch abzustatten. Und besuchen tut man doch eigentlich nur Leute, die man mag.
Ich mag die Familie. Und ich mag das Buch lesen!