Ein wahres poetisches und bedrückendes Buch

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nele33 Avatar

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Der Roman Fanzi der Autorin Elisabeth Schmidauer beschreibt die Transgenerationale Traumatisierung die über Generationen weiter gegeben wird, ohne Absicht, meistens aus Scham, Angst und eigener Verdrängung.

Die Geschichte wird aus zwei Blickwinkeln erzählt, auf der einen Seite von Astrid die Biologin und auf der anderen Seite von Franz-genannt Fanzi ihr Großvater.
Schon Franz Vater hatte den ersten Weltkrieg erlebt und Franz dann den zweiten Weltkrieg. Diese unterschiedlichen Blickwinkel ermöglichen das Verstehen in wieweit sich Traumata auf die nachfolgenden Generationen auswirken können und auswirken. Franz hat viele traumatische Dinge erlebt im Krieg, diese werden verschwiegen, doch Zeit seines Lebens lassen ihn die erlebten und getanen Geschehnisse nicht zur Ruhe kommen.Erst als er langsam nach und nach für sich mit der Auseinandersetzung beginnt lösen sich manche Knoten in der stark gebeutelten Familie.

Die Autorin versteht es ungemein die Stimmung die zur Kriegzeit im östereichischen Mühlenviertel geherrscht hat zu transportieren. Gleichzeitig haben mich die Natur- Schilderungen und die Umgebungsbeschreibungen massiv beeindruckt. Große Authentizität in der Geschichte bekommt sie durch die Passagen im Dialekt des Mühlenviertels.

Für mich ein Buch welches sehr wichtig ist und dabei auch noch sehr gut lesbar bleibt.
Ein Highlight und hoffentlich ein Buch welches viele Leser erreicht.