Kriegslast und wunderbare Natur

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wetterfrosch Avatar

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Fanzi ist ein Roman, der den zweiten Weltkrieg aus einer bisher nicht beschriebenen Seite zeigt. Franz trägt das Leid und die Schuld des Krieges über Jahrzehnte in sich. Erst durch seine Enkelin Astrid lernt
Franz nach und nach sich vor dieser Last zu lösen.
Elisabeth Schmidauer erzählt immer im Wechsel aus der Sicht von Astrid der Biologin und von Franz ihrem Großvater, der so unendlich lange unter seinen traumatischen Erlebnissen gelitten hat. Die detailgenauen Naturbeschreibungen lassen den Leser die Natur förmlich erleben. Gleichzeitig wird die Geschichte von Franz erzählt, der in einem kleinen österreichischen Dorf die Kriegszeit verbrachte.
In sehr fesselndem Schreibstil beschreibt Frau Schmidauer die große Liebe von Franz zu seiner kleinen Schwester Elfi, die ihn Fanzi nannte und damit den Titel des Buches kreierte. Durch eine Erkrankung muss sie die Familie verlassen und wird in ein Heim gebracht. Franz quälen deshalb ewige Schuldgefühle.
Sie gab ihm die Kraft, das Leid der Familie und des Krieges zu ertragen.
Gleichzeitig fühlte ich beim Lesen auch sehr stark, wie alltägliche Dinge das Leben lebenswert machen können.
Das sehr ansprechende Cover zeigt den nachdenklichen Franz alleine in der Natur.
Ein absolut lesenswertes Buch, das für mich auch geeignet wäre, im Schulunterricht zum Thema zweiter Weltkrieg eingesetzt zu werden.