Karneval und Kirche - was für eine Kombination

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scylla Avatar

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Ein Mord muss in Köln natürlich in einer Karnevalsnacht passieren, ein schönes Klischee, aber als Hintergrund für einen Krimi gar keine so schlechte Idee. Auch, dass der Tote ein Priester ist (oder sein soll), ist nichts gänzlich Neues, Verbrechen im Zusammenhang mit der Kirche sind eben immer der Renner.

Trotzdem ist die Leseprobe nicht schlecht. Die kurze Einführung mit der Schilderung eines bevorstehenden Treffens zweier Liebender ist schon äußerst ungewöhnlich für einen Krimi, steigert aber die Spannung. Danach folgt die Mordszene, bei der die Flut der letzten Gedanken des Opfers sehr gut dargestellt ist. Anschließend mehrere Ortswechsel: Untersuchungen am Tatort, Besprechungen der Ermittler und die Rückkehr einer Kommissarin aus dem Krankenhaus. Nichts Besonderes in der Handlung, aber sprachlich ansprechend gestaltet.

Besonders interessant fand ich jedoch die Passage über Bat, die den Geburtstag ihrer vermeintlich ermordeten Freundin mit ihr auf dem Friedhof feiert. Die Sache an sich ist schon etwas skurril, sie bietet aber viel Zündstoff für eine weitere interessante Entwicklung der Handlung.

Farben der Schuld macht auf mich den Eindruck eines durchaus lesenwerten, aber eben auch typisch deutschen Krimis.