"Nacht ohne Schatten"

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
kainundabel Avatar

Von

brachte Gisa Klönne den Friedrich-Glauser-Preis als "Bester Kriminalroman 2009" ein. "Farben der Schuld" scheint die gleichen Anrechte auf einen Preis zu haben, wenn der Roman hält, was die Leseprobe verspricht. Behutsam, aber keineswegs betulich oder langatmig, führt die Autorin Handlungsstränge ein, stellt ihre Protagonisten vor und vollzieht deren "Charakterbildung" nach. Hier wird deutlich, wie sehr Lesen zum "Kino im Kopf" wird. Plastisch, Schritt für Schritt entsteht puzzleartig ein Geflecht von Handlungen und Personen, die schnell Aufmerksamkeit wecken und die Spannung vorantreiben. Im Mittelpunkt steht der Mord an einem Priester (?) zum Abschluss des Karnevals in Köln, der viele offene Fragen aufwirft und bisher völlig undurchschaubar erscheint. "Farben der Schuld" dürfte ein Kriminalroman sein, der den Ansprüchen an dieses Genre völlig gerecht wird. Ein echter "Gisa Klönne" eben!