Skandinavischer Köln Krimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buch-haltung Avatar

Von

Gisa Kloenne führt den Leser zu Beginn ihres 4. Judith Krieger-Krimis in verschiedene Erzählstränge ein. Dies scheint heute unverzichtbares Element und ist mir bis jetzt vor allem bei skadinavischen Autorn wie Liza Marklund und Arne Dahl aufgefallen. So weckte die Leseprobe bei mir das Gefühl eine Art Kölner Skandinavienkrimi vor mir zu haben, da Kloenne eher auf Ermittlungsarbeit und Protagonisten denn auf genau beschriebene Metzeleien des Mords fixiert ist.  Bei Gisa Kloenne kommt neben den Fällen auch dem Privatleben der Ermittler mit ihren Problemen und Sorgen ein entscheidender Teil an der Geschichte zu. So unterscheidet sich dieser Roman wohltuend von den amerikanischen Serienkiller-Thrillern von der Stange und ist eher in der skandinavischen Krimischule verhaftet.

Gestört haben mich bei der Leseprobe nur zwei Dinge: Zum Einen bin ich kein großer Freund des Präsens als Erzählzeit und dementsprechend konnte ich mich nicht so richtig mit dem Text anfreunden, zum Anderen fehlte mir etwas die Spannung. Gisa Kloenne ist mehr auf die psychologischen Aspekte ihrer Kriminalgeschichte fixiert und darunter leidet auch die Spannung, was aber angesichts der guten psychologischen Schilderung der Charaktere nicht so ins Gewicht fällt. Doch wegen dem Präsens und der zunächst etwas fehlenden Spannung gibt es zwei Punkte Abzug.

Ansonsten bin ich sehr gespannt, wie es mit Bat, Judith und dem Mörder des scheinbaren Priesters weitergeht!