...und nichts ist, wie es scheint

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elke17 Avatar

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Schon der Prolog vermittelt dem Leser den Eindruck von nahendem Unheil: Ob wohl die Erwartungen der jungen Frau an das Treffen mit ihrem Geliebten in Erfüllung gehen werden?

Die Leseprobe selbst startet gleich mit einem Knalleffekt: In der Nacht des Aschermittwoch wird ein Mann im Priesterornat  im Park bei der Kirche von Sankt Pantaleon niedergeschlagen und anschliessend mit einem Schwert erstochen.

Szenenwechsel: Bat, eine junge Gruftie-Frau, dringt in der Nacht in den Melaten-Friedhof ein, um dort am Grab ihrer toten Freundin Jana anlässlich deren 18. Geburtstag mit Alkohol, Musik und Tanz zu feiern und ihr zu gedenken. Sie bezweifelt deren angeblichen Selbstmord und glaubt, dass sie nicht freiwillig vor den Zug gesprungen ist, sondern gestoßen wurde. Unter Verdacht hat sie den Musikproduzenten Lars, für dem Jana geschwärmt hat, und sie setzt alles daran, ihn zu finden.

Zurück zum Tatort Sankt Pantaleon: Die Ermittlungen am Tatort leitet Manni Korzilius, da seine Chefin, Kriminalhauptkommisarin Judith Krieger,  noch nach ihrem letzte Fall außer Gefecht ist und sich in der Reha befindet. Ihm zur Seite stehen Oberkommisar Ralf Meuser, die Kriminaltechnikerin  Karin Munzinger und die Rechtsmedinzinerin Ekaterina Petrowa.  Neben dem Toten ist mit roter Farbe die Botschaft "Mörder" auf die Kirchentreppe geschrieben und ein alkoholisierter Zeuge sagt aus, dass er am Tatort einen Ritter mit einem Schwert gesehen hat und von diesem attackiert und zu Boden geworfen wurde. Um den Mordfall aufzuklären wird die SOKO "Priester" unter Leitung von Judith Kriegers Intimfeind Kühn installiert.

Judith Krieger hat sich in der Zwischenzeit selbst aus der Reha entlassen und ist in ihre Wohnung zurückgekehrt und es steht zu erwarten, dass sie sich auch in diesen Mordfall einmischen und ermitteln wird.

Das sind in groben Zügen die Ausgangspunkte dieses neuen Köln-Krimis von Gisa Klönne. Es werden einige verschiedene Handlungsstränge vorgestellt und Andeutungen gemacht, die die Neugier beim Leser wecken sollen. Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Leseprobe noch nicht wirklich gepackt hat. Die Sprache wirkt auf mich sehr sperrig, obwohl sie sehr präzise im Ausdruck ist und die Charakterisierungen der Personen sind sehr genau und detailliert.

Vielleicht liegt es auch an der Kürze des Auszugs, aber ich hatte den Eindruck, dass von dem Leser ein hohes Maß an Konzentration gefordert wird, damit ihm auch feine Andeutungen nicht entgehen. Ganz klasse fand ich wieder einmal, wie schon in den vorherigen Krimis von Gisa Klönne, die Hinweise auf verschiedene Musiktitel und -gruppen. die nicht unbedingt Mainstream, aber absolut hörenswert sind ;-)