Ein Krimi ohne Überraschung

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bartie Avatar

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Es geschah in der letzten Karnevalsnacht. Ein katholischer Priester wurde vor der Sankt Pantaleon Kirche in Köln ermordert. Der Mörder hat ihn mit einem Schwert erstochen. Ein zufälliger Zeuge, der stark nach Alkohol roch, behauptete einen grauen Ritter mit einem Schwert in der Nähe des Tatorts gesehen zu haben.

Die Polizei steht vor einem Rätsel. Als kurz darauf wieder ein Mord nach gleichem Schema passiert, befürchtet der Kommissar Korzilius, dass diese Mordfälle viel Ärger und Druck von außen bedeuten können. Es geht eben um die katholische Kirche und ihre Diener. Da der Täter jedes Mal das Wort "Mörder" in roter Schrift auf der Treppe hinterlassen hat, vermuten die Ermittler, dass es sich hier um Rache handelt.

Rache schwört auch Bat, das 18-jährige Grufti-Mädchen, während sie auf dem Grab ihrer besten Freundin Jana tanzt. Jana musste ungewollt sterben und Bat glaubt, ihren Mörder zu wissen. Sie beginnt Ermittlungen auf eigene Faust.

Inzwischen bekommt der Kommissar Korzilius Unterstützung von seiner Kollegin, Judith Krieger. Die Kriminalkommissarin hat in ihrem letzten Einsatz ihr eigenes Leben riskiert und hat selber getötet. Daraufhin wurde sie vom Polizeidienst befreit. Bis heute kann sie ihre Erlebnisse nicht verarbeiten. Sie spricht über ihr Trauma mit dem Polizeiseelsorger, der auch ein Priester der katholischen Kirche ist, und auf diese Weise wird sie in den Mordfall "Priester" verwickelt.

Diesen Kriminalroman liest man zuerst mit angehaltenem Atem. Trotz der mehreren Handlungsstränge lässt sich das Buch leicht und zügig lesen. Die Vorkommnisse, flüssig beschrieben, spielen sich vor den Augen des Lesers bildlich ab; jede Szene lässt sich gut nachempfinden. Die Einbindung der katholischen Kirche in die Geschichte macht diesen Krimi interessanter und ein Hauch Äger, den die Polizei fürchtet, liegt förmlich in der Luft.

Es gibt jedoch in diesem Buch Handlungsstränge, die ich als störend oder sogar überflüssig finde, wie zum Beispiel: die Ausflüge über Karate oder Manni´s Probleme mit dem Vaterwerden. Auch die Geschichte von Jana finde ich unklar, genauso wie die Probleme (oder Schuldgefühle?) von Bat´s Mutter.

Und das Ende des Buches hat mich enttäuscht: es gibt keine Überraschung. Schon lange vor dem Schluss der Geschichte vermutet man den Täter und sein Motiv. Es wird doch immer wieder darüber gesprochen. Dem Leser bleibt nur die Frage: wann und wie?

Dieser Roman war für mich eine interessante Lektüre mit enttäuschendem Schluss.

 

 

bt