Hatte mir mehr erwartet

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t-uli Avatar

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Also vorneweg erstmal ein riesiges Dankeschön an das vorablesen-Team, ich habe mich sehr gefreut, dass ich ein Exemplar gewonnen habe!

Gisa Klönne stand bisher immer recht weit oben auf meiner Liste der Krimi- und Thriller-Autoren, deren Neuerscheinungen ich auf keinen Fall verpassen möchte. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob sie nach "Farben der Schuld" noch dort bleiben darf.

Die Story fand ich durchaus spannend, auch habe ich nicht vorher gewusst, wer der Mörder ist. Von daher also eigentlich die volle Sternchen-Zahl, aber die kann ich einfach nicht vergeben, denn ich war tatsächlich zwischendurch versucht, das Buch einfach abzubrechen. Grund hierfür war Folgendes:

Zum Einen fand ich die verschiedenen Erzählstränge grade am Anfang sehr anstrengend. Mir war lange überhaupt nicht klar, was die ganze Geschichte um Bat überhaupt soll. Gut, das hat sich natürlich irgendwann aufgelöst und normalerweise habe ich auch nichts gegen spannende Bücher mit verschiedenen Erzählsträngen, ganz im Gegenteil, manchmal halten die einen ja davon ab, das Buch aus der Hand zu legen, weil man unbedingt wissen möchte, wie es in den verschiedenen Handlungssträngen weitergeht. Aber bei diesem Buch habe ich sehr oft eine Lesepause eingelegt, wenn es wieder um Bat ging.

Noch weitaus störender habe ich aber die meiner Meinung nach esoterischen Anwandlungen gefunden. Ich habe mich schon gefragt, ob ich die in den drei ersten Büchern von Gisa Klönne einfach nicht als störend empfand oder ob diese Bücher anders geschrieben waren. Leider kann ich mich da nicht so genau erinnern. Als esoterische Anwandlung und damit sehr störend fand ich die - ja wie soll ich es nennen - "Erinnerungen" der Petrowa und die Philosophiererei über Karate. Diese Themen wurden viel zu häufig eingestreut und haben meiner Meinung nach in einem spannenden Krimi oder Thriller nichts verloren. Das soll nicht heißen, dass sie da gar nicht erwähnt werden dürfen, aber nicht in diesem Maße. Für mich waren diese Stellen absolute Spannungskiller. Und es hat sich ja auch am Ende herausgestellt, dass diese Themen mit dem "Fall" nicht das geringste zu tun haben, auch nicht zur Aufklärung beigetragen haben. Also da hätte man gerne auf einige Seiten Füllmaterial verzichten können.

Auch wenn ich mich letztlich nicht durch diese Störungen dazu haben bringen lassen, das Buch abzubrechen, muss ich jetzt nach Beenden der Lektüre sagen, mir wäre nicht ein völliger Knaller entgangen!