Variationen der Schuld

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Das war mein zweites Buch von Gisa Klönne. Ich hatte es schon mit Band 1 dieser Krimiserie versucht, aber damit wurde ich nicht so ganz warm. Damals war mir der Schreibstil zu detailverliebt und spannungsarm – ganz im Gegensatz zu „Farben der Schuld“. Hier schafft es Gisa Klönne, z. B. mit einem oder zwei Absätzen eine Persönlichkeit zu beschreiben. Nicht nur die Polizisten Judith und Manni, sondern einige Personen mehr haben Charakter und Tiefe bekommen, ohne dass es zu ausführlich wurde.

Die Krimihandlung setzt nicht auf grausame und blutige Details, sondern ist eher ein Psychogramm von Verlust, Verantwortung und Sehnsucht nach Familie bzw. einem Vater, das sich bei einigen Personen als Motiv durch das Buch zieht. Ein eher leiser Krimi, der trotzdem ordentlich Spannung aufbaut.

Einziger Kritikpunkt ist, dass die Auflösung am Ende etwas lakonisch und unspektakulär daher kam, so dass ich leider nicht durch das Buch die komplette aufgeklärte Story nochmal zusammengefasst präsentiert bekam, sondern quasi selbst noch „nacharbeiten“ musste, um die ganze Bandbreite zu erfassen. Das hat mich irritiert, aber nachdem ich meine Hausaufgaben gemacht hatte, empfand ich die Lösung doch schlüssig und passend.