Der kleinste gemeinsame Nenner
Die Online-Omi kann ganz schön anstrengend sein, und daran ändert auch ihr neuestes Buchabenteuer "Fertig ist die Laube" nichts. Der Erfolg gibt Omi-Erfinder Torsten Rohde (der Autor hinter dem Renate-Bergmann-Pseudonym) ja recht, aber das ändert leider nichts an der trotz moderner Alltagsthemen erstaunlich konservativen Satire, die seine Kunstfigur Renate Bergmann verkörpert. Das alles wird recht schnell anstrengend, da sich weder der Tonfall über die Laufzeit der mühsam auf Romanlänge gestreckten Episoden ändert noch überhaupt irgendein Klischee des Alters ausgelassen wird. Diese (vom Autor auch selbst zugegebene) betont altmodische Sichtweise auf Rentner im 21. Jahrhundert, die besser in die 1980er gepasst hätte, strengt durch die ständige Wiederholung nur leicht variierter Grundthemen einfach mehr an als dass sie unterhält - für den Großteil der Zielgruppe macht das wahrscheinlich genau den Reiz aus. Wenn man in seiner Gartenlaube nur ein bis zwei Bücher pro Jahr liest, um mitreden zu können, dann ist die Online-Omi eben eine sichere Bank. Der Rest sieht sich lieber woanders um.