Fingerfood?

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Die Aufmachung des Buches wirkt sehr hochwertig und edel. Das Buch ist in vier Teile gegliedert: Grundrezepte, Fingerfood, warme Schüsselchen und Süßes. Jedes Rezept erstreckt sich über zwei Seiten, eine Seite für das Rezept, eine Seite für ein Foto des Gerichts. Die Fotos sind sehr gelungen. Die benötigten Zutaten sind übersichtlich in einer extra Spalte angeordnet. Die Rezepte gut erklärt.

Ich habe bis jetzt folgende Rezepte ausprobiert:
Blinis mit Lachsmousse: Im Prinzip sehr lecker, aber – die Lachsmousse war wirklich ziemlich flüssig, obwohl ich anderthalb mal so viel Lachs genommen habe, wie in dem Rezept angegeben. Nach einem Tag im Kühlschrank wurde es etwas besser, aber für Fingerfood meiner Meinung nach immer noch zu flüssig.

Strudelteigschüsselchen mit Pecorino und Schafkäse: Eigentlich müsste es ...mit Pecorino und Ziegenkäse heißen. Geschmacklich nicht ganz mein Fall und ich hätte die Pinienkerne nicht in die Käsecreme gerührt, sondern geröstet und darüber gestreut. Außerdem fand ich das Ergebnis recht fettig.

Heilbutt gedämpft mit Ingwer und Frühlingszwiebeln: Sehr lecker, schnell und unkompliziert!

Birnen-Zwetschgen-Crumble: Das war ein kleines Highlight. Einfach und sehr lecker.

Schokolade-Mandelkuchen: Hierbei handelt es sich um einen ganz einfachen Rührkuchen, der Teig wird auf ein Blech gegossen und nach dem Backen in kleine Stücke geschnitten. Schnell gemacht, beim nächsten Mal würde ich weniger Zucker nehmen

Das Buch entsprach nicht meinen Erwartungen. Das erste Kapitel „Fingerfood“ beginnt mit einer ganzen Reihe von Suppen, die dann wohl in 30 – 40 kleine Schüsselchen gefüllt und so den Gästen serviert werden sollen. Die Rezepte mögen ja ganz gut sein, aber unter Fingerfood stelle ich mir etwas anderes vor. Und wer hat denn so viele kleine Gläser oder Schüsseln? Außerdem habe ich bereits ein sehr gutes Suppenkochbuch. Das gleiche Problem habe ich mit dem nächsten Teil. Dieser enthält Aufläufe, Fischgerichte u.a., Rezepte die ich als Hauptspeisen bezeichnen würde und die dann einfach auf kleine Schüsseln verteilt werden. Bei den Desserts ist es ähnlich. Dazu kommt, dass viele Rezepte sehr aufwändig sind, ich habe mir zum Testen die unkomplizierteren herausgesucht. Mein Eindruck ist, dass dieses Kochbuch für Leute gedacht ist, die größere Empfänge geben und deren Küche entsprechend ausgestattet ist, und die außerdem ausreichend Helfer zur Hand haben.

Fazit:
Das Buch enthält ein paar sehr schöne Rezepte, gerade die Fischrezepte und die Süßspeisen haben es mir angetan. Nur für die Rezepte würde ich 4 Sterne vergeben.
Früher stand unter Aufsätzen schon mal: „Thema verfehlt“. Das ist hier auch der Fall. Wenn ich ein Kochbuch mit Fingerfood-Rezepten gesucht und dann für dieses 30 EUR ausgegeben hätte, würde ich mich schwarz ärgern. Dafür nur 2 Sterne.
Gibt eine Gesamtwertung von 3 Sternen. Wer sich für das Buch interessiert, dem würde ich empfehlen, es vorher genau durchzublättern, ob es auch tatsächlich das ist, was man sucht.