Mittelmäßige Romantasy - keine epische High Fantasy!
Unter dem tyrannischen Gottkönig Joon werden die Armen ärmer und die Reichen reicher. Statt der erwarteten fünf Protagonisten machen sich in "Five broken blades" sechs Attentäter auf, um ihn zu töten und müssen lernen, sich gegenseitig zu vertrauen.
Man begleitet sie allesamt aus der Ich-Perspektive im Präsens, was dem Ganzen eine nahbare, saloppe Erzählweise verleiht. Die Anpassung der Sprache an die jeweilige Figur, unterstützt durch den Einsatz von gleich drei Übersetzern, finde ich gelungen.
Grundsätzlich haben mir die Figuren, ihre Hintergründe und die Dynamiken zwischeneinander gut gefallen aber all das bleibt oberflächlich. Die Sechs reisen anfangs in drei Paaren durch Yusan und es enspinnen sich greifbare Romanzen, die leider etwas von Klischees getrübt werden. Nachdem alle ab ca. 200 Seiten aufeinander treffen, konnte ich die "found family", die freundschaftlichen Bande, nicht wirklich fühlen.
Regelrecht enttäuscht hat mich die Ausarbeitung der beiden weiblichen Hauptfiguren. Aeri hat in den anfänglichen Szenen einen wunderbaren ersten Eindruck auf mich gemacht aber das änderte sich recht bald, denn ihre Motivation bleibt bis zum Ende schwer nachvollziehbar und ihre unpassenden sexuellen Anspielungen ließen mich die Stirn runzeln. Sora wiederum verfolgt einen Plan, der so offensichtlich keinen Sinn ergibt, dass ihre ganze Glaubwürdigkeit wankt.
Über die finale Bewertung musste ich mir eine Weile Gedanken machen. Einerseits hat es mich stellenweise gut unterhalten und es lässt sich leicht lesen, andererseits hatte ich das Gefühl, ich lese schon ewig daran und werde nicht fertig. Das Buch wird ja als erster Teil einer "epischen High-Fantasy-Trilogie" beworben und enttäuscht leider komplett, wenn man es in diesem Genre verorten möchte.
Für ein episches Fantasy-Buch ist die Handlung zu zäh, die Sprache zu plump und der Fokus liegt zu wenig auf dem Worldbuilding und zu sehr auf den drei (!) Romanzen. Bis auf wenige Begrifflichkeiten habe ich den koreanischen Flair vergeblich gesucht.
Kurzfristig veröffentlichte der Verlag ein Schaubild der Tropes, bei dem "Five broken blades" auf einmal als "Spicy Romance" betitelt wird.
Leute, die erotische Romantasy erwarten, werden aber genauso enttäuscht, denn die spicy Szenen werden nur angedeutet und nie explizit ausgeschrieben. Dass es gleich drei Pärchen sein mussten, geht auf Kosten des Tiefgangs.
Schlussendlich bin ich der Ansicht, dass die Ideen, die Mai Corland einfließen lässt, großes Potenzial haben aber für das, was es letztlich ist – mittelmäßige, klischierte Romantasy ohne expliziten Spice mit einem für das Genre leider typischen, oberflächlich gehaltenen Worldbuilding – vergebe ich 3⭐️
Mein Leseerlebnis war ganz gut, nachdem ich meine Erwartungshaltung angepasst hatte aber den Rest der Reihe werde ich nicht weiter verfolgen.
Ich würde mir wünschen, dass Verlage künftig eine klarere Linie in der Vermarktung finden, damit Fantasy-Leser genau das erhalten, was sie suchen und die Bücher passende Leser bekommen, die sie zu schätzen wissen...
Man begleitet sie allesamt aus der Ich-Perspektive im Präsens, was dem Ganzen eine nahbare, saloppe Erzählweise verleiht. Die Anpassung der Sprache an die jeweilige Figur, unterstützt durch den Einsatz von gleich drei Übersetzern, finde ich gelungen.
Grundsätzlich haben mir die Figuren, ihre Hintergründe und die Dynamiken zwischeneinander gut gefallen aber all das bleibt oberflächlich. Die Sechs reisen anfangs in drei Paaren durch Yusan und es enspinnen sich greifbare Romanzen, die leider etwas von Klischees getrübt werden. Nachdem alle ab ca. 200 Seiten aufeinander treffen, konnte ich die "found family", die freundschaftlichen Bande, nicht wirklich fühlen.
Regelrecht enttäuscht hat mich die Ausarbeitung der beiden weiblichen Hauptfiguren. Aeri hat in den anfänglichen Szenen einen wunderbaren ersten Eindruck auf mich gemacht aber das änderte sich recht bald, denn ihre Motivation bleibt bis zum Ende schwer nachvollziehbar und ihre unpassenden sexuellen Anspielungen ließen mich die Stirn runzeln. Sora wiederum verfolgt einen Plan, der so offensichtlich keinen Sinn ergibt, dass ihre ganze Glaubwürdigkeit wankt.
Über die finale Bewertung musste ich mir eine Weile Gedanken machen. Einerseits hat es mich stellenweise gut unterhalten und es lässt sich leicht lesen, andererseits hatte ich das Gefühl, ich lese schon ewig daran und werde nicht fertig. Das Buch wird ja als erster Teil einer "epischen High-Fantasy-Trilogie" beworben und enttäuscht leider komplett, wenn man es in diesem Genre verorten möchte.
Für ein episches Fantasy-Buch ist die Handlung zu zäh, die Sprache zu plump und der Fokus liegt zu wenig auf dem Worldbuilding und zu sehr auf den drei (!) Romanzen. Bis auf wenige Begrifflichkeiten habe ich den koreanischen Flair vergeblich gesucht.
Kurzfristig veröffentlichte der Verlag ein Schaubild der Tropes, bei dem "Five broken blades" auf einmal als "Spicy Romance" betitelt wird.
Leute, die erotische Romantasy erwarten, werden aber genauso enttäuscht, denn die spicy Szenen werden nur angedeutet und nie explizit ausgeschrieben. Dass es gleich drei Pärchen sein mussten, geht auf Kosten des Tiefgangs.
Schlussendlich bin ich der Ansicht, dass die Ideen, die Mai Corland einfließen lässt, großes Potenzial haben aber für das, was es letztlich ist – mittelmäßige, klischierte Romantasy ohne expliziten Spice mit einem für das Genre leider typischen, oberflächlich gehaltenen Worldbuilding – vergebe ich 3⭐️
Mein Leseerlebnis war ganz gut, nachdem ich meine Erwartungshaltung angepasst hatte aber den Rest der Reihe werde ich nicht weiter verfolgen.
Ich würde mir wünschen, dass Verlage künftig eine klarere Linie in der Vermarktung finden, damit Fantasy-Leser genau das erhalten, was sie suchen und die Bücher passende Leser bekommen, die sie zu schätzen wissen...